Bluttest hilft, bei COPD Antibiotika zu sparen

BASEL (eis). Hat ein COPD-Patient mit Exazerbation einen bakteriellen Infekt und braucht er deshalb ein Antibiotikum? Mit einem Bluttest auf Procalcitonin (PCT) lässt sich das präziser als bisher feststellen. So lassen sich Antibiotika einsparen.

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Bei Werten im PCT-Test unter 0,1 µg/l ist ein bakterieller Infekt unwahrscheinlich, und eine Antibiose kann vermieden werden. Das wurde in einer kontrollierten Studie mit 208 COPD-Patienten genutzt, die wegen akuten Exazerbationen in die Notaufnahme der Uni Basel gekommen waren.

In der PCT-Gruppe wurden nur 40 Prozent der Patienten mit Antibiotika behandelt. In der Kontrollgruppe waren es dagegen 72 Prozent (Chest 131, 2007, 9). Mit PCT-gesteuerter Therapie müssen also 3,2 Patienten behandelt werden, um eine Antibiose einzusparen. Die Therapie-Ergebnisse waren in beiden Gruppen ähnlich: FEV1-Werte 14 Tage und sechs Monate nach Therapiebeginn unterschieden sich nicht. Auch gab es in sechs Monaten Nachbeobachtungszeit keine Unterschiede bei der Exazerbations-Rate, der mittleren Zeit bis zur nächsten Exazerbation und bei der Rehospitalisations-Rate.

In der Studie, die zwischen 2003 und 2005 an der Uniklinik Basel lief, erhielten die Patienten von Dr. Daiana Stolz und ihren Kollegen per Zufallsprinzip eine Antibiose gemäß den Leitlinien, oder es wurde zusätzlich ein PCT-Test gemacht. Niedergelassene Ärzte können die Testkosten derzeit nur als IGeL-Angebot (GOÄ A 4047) abrechnen.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Neue Tests ermöglichen eine gezielte Antibiose - das hilft Arzneimittel zu sparen und beugt Resistenzen vor

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