Verbot gefordert
Wo Lachgas zum Problem wird
AMSTERDAM. Der Konsum von Lachgas als Partydroge hat in den Niederlanden drastisch zugenommen. Wegen zunehmender Probleme in den Vergnügungsvierteln und auch wegen der Gesundheitsgefahren haben mehrere Städte wie etwa Amsterdam und Utrecht jetzt ein Verkaufsverbot solcher Gaskartuschen gefordert.
Das niederländische Gesundheitsministerium werde dies prüfen, hieß es in Den Haag. Lachgas wird aus Kapseln für Sahnespender oder aus Luftballons inhaliert. Der Konsum führt zu einem kurzen Rausch.
Die Zahl der Vergiftungen durch Lachgas sei sprunghaft angestiegen, heißt es in einem neuen Bericht des Nationalen Informationszentrums über Vergiftungen in Utrecht. Hatte es im Jahr 2015 noch insgesamt 13 Fälle gegeben, sind im ersten Halbjahr 2019 bereits 67 Fälle von Gesundheitsschäden gemeldet worden.
Dem Bericht zufolge konsumieren immer mehr Niederländer große Mengen von rund 50 Kartuschen pro Tag und das über einen längeren Zeitraum. Dies könne zu schweren Nervenschäden führen, warnt das Zentrum. „Der Anstieg der Lachgas-Meldungen ist eine besorgniserregende Entwicklung.“
Laut dem niederländischen Sucht-Bericht hat jeder fünfte Jugendliche zwischen 20 und 24 Jahren schon einmal Lachgas inhaliert. In der Altersgruppe 13 bis 16 sei es jeder zehnte. (dpa)