Bald Zahnbürste mit Lichtschalter?

NÜRNBERG (dpa). Nützliches, bisweilen aber auch Kursioses finden sich auf der Internationalen Fachmesse "Ideen-Erfindungen-Neuheiten" (IENA) in Nürnberg. 680 Erfindungen werden dort bis zum 6. November vorgestellt.

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Irgendwann hatte Karl Bieger das stundenlange Schneeschaufeln im Winter satt. "Jedes Mal diese Schufterei - und was das an Zeit kostete", erinnert sich der 40 Jahre alte Campingplatz-Betreiber aus dem oberfränkischen Forchheim.

Bieger sann nach Auswegen, und fand die Lösung in "Snow Jack". Die mit einem Gelenk am Stilende versehene halbrunde Plastikschneeschaufel erlaubt ihm ohne Verrenkungen, den Schnee ähnlich einem Straßenschneeflug nach links oder rechts einfach beiseite zu schieben. Hauptvorteile seiner Erfindung: Schnelleres Arbeiten und geringerer Kraftaufwand.

Tüftler wollen Menschen den Alltag erleichtern

Die ganz großen Innovationen aber fehlen auch dieses Jahr in Nürnberg. Meist sind es kleine, aber hilfreiche Weiterentwicklungen von Gebrauchsgegenständen, die den Alltag einfacher machen sollen. In vielen Fällen standen bei Weiter- oder Neuentwicklungen Not oder Ratlosigkeit Pate.

Auch die ausziehbare Steckdose gehört zu dieser Gruppe der Erfindungen. Als eine Lehrlings-Kollegin klagte, sie ärgere sich beim Haare fönen immer über das zu kurze Gerätekabel, war der Tüftlergeist von Tobias Klesel und Johannes Spies geweckt. Die beiden Auszubildenden versenkten eine Viermeter-Kabelrolle in der Wand und verbanden die Leitung mit einer Steckdose. Ein Verlängerungskabel wird damit überflüssig.

Ein Fahrradsattel zum Schutz der Männlichkeit

Gleich mit zwei bis drei Dutzend Erfindungen ist der aus dem oberbayerischen Olching stammende Berufserfinder Bruno Gruber auf der Messe vertreten. Vor allem mit einer Neuentwicklung hofft der 64 Jahre alt Betreiber eines Entwicklungsbüros auf den Durchbruch: einem Fahrradsattel mit beweglichen Schenkelstützen, die rechts und links am Fahrradsattel montiert sind.

Gruber setzt dabei auf alle um ihre Männlichkeit besorgten Radler. Die, so zitiert er aus einem Zeitungsartikel, müßten wegen Durchblutungsstörungen bei zu häufigem Radeln um ihre Zeugungskraft fürchten.

Eher auf Abwegen ist Milka Hauer zur Erfinderin geworden. Die aus Rothenburg ob der Tauber stammende Heilpraktikerin hat der wachsende Kostendruck im Gesundheitswesen dazu bewogen, einen Wellness-Handschuh zu entwickeln.

Ein Handschuh hilft beim Massieren und Sparen

Der Handschuh aus weißem Baumwollstoff ist in Höhe der Handinnenfläche mit einer Netztasche versehen, in den sich mit Öl gefüllte, perforierte Plastikbriefchen für Wellness- oder Gesundheitsmassagen stecken lassen. Die beschleunigen nicht nur die Ölmassage, sondern verhindern auch eine übermäßige Verwendung der teuren Öle, erläutert sie.

Auch an Kuriosem ist auf der Messe kein Mangel. Die Auswahl reicht vom rückenfreien Hosenträger über einen Schneckenzaun bis zum Raucherhandschuh, der die häßliche Nikotin-Gelbfärbung an Zeige- und Mittelfinger verhindern soll. Für Tierliebhaber hält ein Entwickler aus Baden-Württemberg eine automatische Abdeckung für Hunde- oder Katzenfressnapfe bereit.

Ein Augsburger Tüftler will auf der Messe zum ersten Mal eine Zahnbürste mit Beleuchtung vorstellen. Er verspricht den Nutzern eine "prophylaktische Behandlung mit Licht".

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