Nobelpreise 2019
Chemie-Nobelpreis für Väter der Lithium-Ionen-Batterie
Stockholm. Für die Entwicklung besonders leistungsfähiger Batterien bekommen drei Forscher den diesjährigen Nobelpreis für Chemie. Der US-Amerikaner John Goodenough, der in Großbritannien geborene Stanley Whittingham und der Japaner Akira Yoshino seien entscheidend an der Entstehung von Lithium-Ionen-Batterien beteiligt gewesen, teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mit. Die leichten, wiederaufladbaren und starken Batterien werden in vielen Alltagsprodukten eingesetzt, etwa Handys oder Laptops.
Lithium-Ionen-Batterien könnten große Mengen an Solar- und Windenergie speichern und machten so eine Welt frei von fossilen Kraftstoffen möglich, so die Königlich-Schwedische Akademie. „Lithium-Ionen-Batterien haben unser Leben revolutioniert, seit sie 1991 auf den Markt kamen“, schreibt die Akademie. „Sie haben die Grundlage gelegt für eine drahtlose, von fossilen Brennstoffen freie Gesellschaft und sind für die Menschheit von größtem Nutzen.“
Die Beiträge der drei Preisträger bauen aufeinander auf. Whittingham entwickelte in den 1970er Jahren die erste funktionsfähige Lithium-Batterie, die allerdings noch anfällig für Explosionen war. Goodenough entwickelte 1980 wesentlich leistungsstärkere Batterien durch die Verwendung von Lithiumcobaltoxid (LCO). Yoshino schuf 1985 das erste kommerziell verwertbare Produkt. 1991 kam die Batterie auf den Markt.
Die renommierteste Auszeichnung für Chemiker ist derzeit mit umgerechnet rund 830 000 Euro (9 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert. Die feierliche Übergabe der Preise findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel. (dpa)