"Deutschland - das Land des langen Lebens"

Die Zahl der älteren Menschen nimmt zu, demografische Herausforderungen steigen. Bei einem Zukunftsforum in Berlin wird nach Lösungen gesucht.

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BERLIN (hom). Im Jahr 2035 wird in Deutschland jeder zweite Mensch älter als 50 Jahre sein, jeder Dritte älter als 60 Jahre. Bislang werden mit dieser gemeinhin als demografischer Wandel bezeichneten Entwicklung überwiegend negative Dinge wie explodierende Gesundheits- und Pflegekosten assoziiert. Dass der demografische Wandel auch Chancen in sich birgt, wird oft übersehen.

Genau hier setzt die vom ehemaligen Berliner Gesundheitssenator Ulf Fink und weiteren Persönlichkeiten gegründete Initiative "Deutschland - Land des langen Lebens" an. "Wir wollen deutlich machen, dass Demografie nicht in erster Linie ein Problem, sondern eine große Chance für Deutschland darstellt", fasst Fink die Idee des Bündnisses zusammen, das vom Verein Gesundheitsstadt Berlin und dem Berliner Consulting-Unternehmen WISO getragen wird.

So steige die Nachfrage nach unterstützenden Konzepten, Dienstleistungen und Produkten, die ein Leben "in den eigenen vier Wänden" bis ins hohe Alter ermöglichen, deutlich. "Trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen zu Hause zu leben, das ist das große Ziel der überwiegenden Mehrheit der Älteren", erklärt Fink den Trend. Der Großteil dieser Menschen sei zu einem eigenständigen Leben in der Lage, benötige dafür aber "Hilfe in unterschiedlichem Maße".

Wie dieser Bedarf künftig abgedeckt werden kann, darüber will sich Fink mit Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft beim ersten "Zukunftsforum Langes Leben" am 15. und 16. September in Berlin austauschen. "Wir wollen die positiven Seiten des Älterwerdens herausstellen." Der Kongress, der von einer Messe begleitet wird und an dem unter anderem Bundesfamilienministerin Kristina Schröder sowie Forschungs-Staatssekretär Thomas Rachel teilnehmen, solle Lösungen bündeln, "die überzeugende Antworten auf die demografischen Herausforderungen geben". Deutschland könne zur "Generalprobe" für die weltweit alternden Gesellschaften werden, so Fink.

Gefragt sei dabei auch die Wohnungswirtschaft. Gemeinsam mit der Sozial- und Gesundheitswirtschaft müsse sie neue Wohnlösungen entwickeln, fordert Fink. Bislang sei nur "ein Bruchteil" aller Mietwohnungen in Deutschland altersgerecht eingerichtet. "Da steckt ein riesiges Investitionspotenzial drin."

Infos: www.zukunftsforum-langes-leben.de

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