Lesegeräte für E-Card spalten Ärzte in Nordrhein

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DÜSSELDORF (iss). Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo) und die Ärztekammer Nordrhein (ÄKNo) streiten über den Umgang mit dem Basis-Rollout für die elektronische Gesundheitskarte (eGK) in Nordrhein.

Während die ÄKNo für eine "Denkpause" plädiert, setzt die KVNo auf die Ausrüstung der Praxen mit Lesegeräten. Der ÄKNo-Vorstand hatte den Niedergelassenen empfohlen, sich zurzeit keine Lesegeräte anzuschaffen (wir berichteten). "Die Geräte sind einfach noch nicht ausgereift", sagte Vizepräsident Dr. Arnold Schüller vor Journalisten in Düsseldorf. Noch seien die Voraussetzungen nicht gut genug, um die Praxen flächendeckend damit ausstatten zu können.

Die neuen Lesegeräte seien problemlos einsetzbar und liefen reibungslos, sagte dagegen KVNo-Chef Dr. Leonhard Hansen. "Anderslautende Behauptungen der Ärztekammer Nordrhein entbehren jeder Grundlage." Hansen verwies darauf, dass die Geräte Tests des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, der TÜV Informationstechnik und der Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte durchlaufen hätten.

Es gebe die Furcht, dass durch die elektronische Gesundheitskarte Missbrauch mit Patientendaten erfolgen könne, betonte Schüller. "Davor haben die meisten Ärzte Angst, und die kann ihnen keiner nehmen."

Die ÄKNo setzt auf ein vom Landesgesundheitsministerium moderiertes Gespräch mit der KVNo, ärztlichen Verbänden, Datenschützern und den Krankenkassen am 22. April. Dort soll über das weitere Vorgehen beraten werden, etwa die Trennung von administrativen und medizinischen Daten bei der Online-Nutzung der Karte.

"Noch zu treffende Entscheidungen werden wesentlichen Einfluss haben auf die Auswahl der zukünftigen technischen Ausstattung für die jeweilige Arztpraxis", teilte die ÄKNo dazu mit.

Nordrheinische Ärzte, die zwischen 15. März und 31. Juli neue Lesegeräte für die elektronische Gesundheitskarte anschaffen, erhalten pauschal 430 Euro für ein stationäres Lesegerät, 375 Euro für ein mobiles Gerät und 215 Euro als Installationspauschale.

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