Trisomie 21

Bluttest darf verkauft werden

Er ist umstritten und hat eine ethische Debatte hervorgerufen: Der Pränatal-Test auf Trisomie 21. Jetzt steht fest: Er darf verkauft werden.

Veröffentlicht:

KONSTANZ (dpa). Der umstrittene vorgeburtliche Bluttest auf das Down-Syndrom kann auf den Markt kommen.

"Dem Inverkehrbringen steht nichts mehr im Wege", sagte ein Sprecher des Regierungspräsidiums Freiburg am Dienstag.

"Wir werden heute die Anzeige und das Einstellen der Produktdaten in das medizinische Dokumentationssystem DIMDI bestätigen, nachdem alle notwendigen Unterlagen vorliegen." Eine Prüfung des Produkts durch die Behörde sei damit nicht verbunden.

"Wir haben jetzt alle rechtlichen Fragen erschöpfend beantwortet", teilte der Vorstand des Konstanzer Herstellers LifeCodexx, Michael Lutz, am Dienstag mit.

Darüber hinaus sei mit Hilfe eines Gutachtens überzeugend dargelegt worden, dass der Bluttest verfassungskonform ist.

"Uns ist bewusst, dass die Einführung des Bluttests menschlich äußerst schwierige Fragestellungen berührt. Wir nehmen die damit verbundenen Ängste und Sorgen sehr ernst und sind überzeugt, die Bedenken nun ausgeräumt zu haben."

Der Test solle nun bald in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und in der Schweiz eingeführt werden - einen genauen Termin nannte die Firma nicht.

Der Bluttests auf den Chromosomen-Fehler Trisomie 21 sollte ursprünglich im Juli auf den Markt kommen. Die Freigabe hatte sich nach Angaben des Unternehmens aber verzögert, da nachträglich Fragen aufkamen, die das Medizinprodukterecht betrafen.

Trisomie 21 führt zu geistigen Behinderungen und körperlichen Auffälligkeiten. Bisher wird mit einer Fruchtblasenpunktion getestet, die medizinische Probleme bis hin zum Tod des Ungeborenen verursachen kann. Beim neuen Test genügt eine Blutprobe der Mutter.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Koordinierende Versorgung als Ziel

Long-COVID-Richtlinie in Kraft - jetzt fehlt noch die Vergütung

Lesetipps
128. Deutscher Ärztetag in der Mainzer Rheingoldhalle.

© Rolf Schulten

Berufliche Qualifikation

Ärztetag fordert von der EU Priorität für Gesundheitsthemen