Ärztetag empfiehlt Widerspruchsregel für Organspenden
INGOLSTADT (sto). Für die Einführung einer Widerspruchslösung bei der Organspende hat sich der Bayerische Ärztetag in Ingolstadt ausgesprochen.
Die bisherigen strukturellen, organisatorischen und finanziellen Maßnahmen, die zu einer Steigerung der Spenderzahlen führen sollten, seien allein nicht ausreichend, begründeten die Delegierten den Vorstoß. Die Hoffnungen auf eine Steigerung der Organspenden, die mit dem Transplantationsgesetz von 1997 geweckt wurden, hätten sich nicht erfüllt.
Jedes Jahr würden in Deutschland mehr als 1000 Menschen sterben, die mit Hilfe der Transplantationsmedizin gerettet werden könnten, für die aber ein Spenderorgan nicht rechtzeitig zur Verfügung stehe, erklärte der Delegierte Dr. Karl Breu aus Weilheim. Die derzeit geltende erweiterte Zustimmungsregelung habe dazu geführt, dass nur ein geringer Teil derjenigen, die der Organspende positiv gegenüberstehen, auch tatsächlich Spender werden, so Breu. Die Erfahrungen aus Österreich, Belgien und Singapur zeigten hingegen, dass mit einer Widerspruchsregelung die Zahl der Organspender um ein Mehrfaches gesteigert werden könnte.