Organraub in China?

Regierung hält Berichte nicht für überprüfbar

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BERLIN. Mit Zurückhaltung kommentiert die Bundesregierung Berichte über Organentnahmen bei Gefangenen in China. Diese Angaben seien „aufgrund mangelnder Transparenz seitens der chinesischen Regierung und fehlenden Zugangs zu verlässlichen Daten nicht überprüfbar“, heißt es in der Antwort auf eine AfD-Anfrage im Bundestag.

Als Indiz für Organraub führt die Fraktion die Wartezeit für Organe in China an: Für eine Niere betrage diese in den USA im Schnitt 3,6 Jahre, in China dagegen nur zwei Wochen. Nach Kenntnis der Regierung werden „keine Organe aus China nach Deutschland vermittelt“. Ob Deutsche für eine Transplantation nach China reisen, sei nicht bekannt.

Bärbel Kofler, die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, appellierte am 20. Juli an die chinesische Regierung, zu dem seit Jahren erhobenen Vorwurf Stellung zu nehmen, dass inhaftierten Falun Gong-Anhängern systematisch Organe entnommen würden.

„Die chinesische Regierung sollte die Transparenz bei der Organbeschaffung dringend erhöhen und unabhängigen Beobachtern freien Zugang zu Haft- und Internierungsanstalten gewähren, um den Anschuldigungen zu begegnen“, sagte Kofler am vergangenen Samstag anlässlich des 20. Jahrestags der Verfolgung von Falun Gong. (fst)

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