Unimedizin will zurück in die Zukunft

BERLIN (af/fst). Die Länder werden sich die Universitätskliniken nicht mehr leisten können. Davon ist der Verband der Universitätsklinika (VUD) überzeugt und will zurück an die Geldadern des Bundes.

Veröffentlicht:
Charité in Berlin-Mitte: Mit Reichtum ist sie nicht gesegnet, sie soll zur Bundes-Uni werden. Der VUD fordert allerdings noch mehr Anstrengungen.

Charité in Berlin-Mitte: Mit Reichtum ist sie nicht gesegnet, sie soll zur Bundes-Uni werden. Der VUD fordert allerdings noch mehr Anstrengungen.

© Schöning / imago

Eine Zweiklassen-Gesellschaft in der Universitätsmedizin sieht VUD-Chef Rüdiger Siewert heraufziehen. Die Föderalismusreform hat den Bund aus der Hochschulfinanzierung weitgehend verdrängt.

Zudem wurden den Ländern die Möglichkeiten beschnitten, Kredite aufzunehmen. Das bedeute Gefahr für Kliniken: In Ländern mit stark defizitären Haushalten seien sie in ihrer Substanz gefährdet und müssten damit rechnen, an private Investoren verkauft zu werden.

Nun sei der Bund aufgerufen, die Zentren der Hochleistungsmedizin finanziell so auszustatten, dass sie ihre Aufgaben in der klinischen Forschung und der Aus- und Weiterbildung von Ärzten und Pflegekräften leisten könnten.

Dafür solle der Gesetzgeber Teile der 2006 im Grundgesetz verankerten Föderalismusreform wieder zurücknehmen, unter anderem das Verbot der Mischfinanzierungen von Hochschulbauten, sagte Siewert.

Zurückrudern im Südwesten

Unterdessen stellt die grünrote Landesregierung in Baden-Württemberg die Weichen für die vier Universitätsklinika neu. Die Vorgängerregierung wollte die Universitätsklinika und die medizinischen Fakultäten zu einer Körperschaft zusammenschweißen.

Das sei ein "Irrweg, den wir nicht gehen wollen", begründete Ministerpräsident Wilfried Kretschmann (Grüne) die Rückabwicklung des erst im Februar beschlossenen Gesetzes.

Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) und der Medizinische Fakultätentag (MFT) haben die Rücknahme begrüßt.

Lesen Sie dazu auch: Unimedizin will zurück in die Zukunft Schuldenbremse blutet Unikliniken aus Unimedizin-Gesetz im Südwesten wird abgewickelt Kommentar: Friedenspakt für die Unikliniken

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung