Trotz Vorwurfs der fahrlässigen Tötung

Heilpraktiker behandelt weiterhin

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KÖLN. Empörung in Nordrhein-Westfalen: Obwohl gegen einen Heilpraktiker aus dem niederrheinischen Brüggen wegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird, praktiziert der Mann weiter.

Die Aktivitäten des Heilpraktikers in einem alternativen Krebszentrum hatten im Sommer 2016 bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Er hatte Krebspatienten aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden mit der Substanz "3-Bromopyruvat" behandelt, die nicht als Medikament zugelassen ist. Der Mann steht in Verdacht, für den Tod dreier Patienten verantwortlich zu sein.

Der Landkreis Viersen hatte dem Heilpraktiker die Berufserlaubnis entzogen. Dennoch ist er im Kreis Wesel nur wenige Monate später mit einer "mobilen Praxis" wieder tätig geworden. Bis heute sieht der Kreis offenbar keinen Grund, dagegen einzuschreiten. Die ehemalige Landes-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) und ihr Nachfolger Karl-Josef Laumann (CDU) hatten den zuständigen Landrat aufgefordert, die Aktivitäten des Mannes mit Blick auf den Gesundheitsschutz der Bevölkerung genau zu überprüfen und ihm gegebenenfalls die Tätigkeit als Heilpraktiker zu untersagen.

Laumann sieht gesetzgeberischen Handlungsbedarf. "Wir brauchen bundeseinheitliche Vorgaben für die Erlaubniserteilung, die Ausbildungsinhalte und die Aufsicht über die Heilpraktiker", sagte Laumann der "Rheinischen Post". (iss)

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