Qualitätssicherung

Thüringens Kammerchefin: Deutsches Staatsexamen sollte für ausländische Ärzte Pflicht sein

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ERFURT. Ärzte aus Nicht-EU-Ländern sollten aus Sicht der Landesärztekammer Thüringen nur mit dem deutschen Medizin-Staatsexamen in der Tasche in Deutschland arbeiten dürfen. Dies sei zur Sicherung der Qualität in der ärztlichen Versorgung notwendig, forderte Kammerpräsidentin Ellen Lundershausen. Hintergrund ist die zunehmende Zahl von Ärzten aus diesen Ländern in Thüringen, wo Syrer inzwischen die zweitgrößte ausländische Arztgruppe bilden. Momentan werde in jedem einzelnen Fall geprüft, ob die jeweilige Ausbildung mit dem deutschen Staatsexamen vergleichbar sei, so Lundershausen. "Das reicht aus unserer Sicht nicht", sagte sie. "Das Niveau der Ausbildung ist zu unterschiedlich." Die Kammer plädiert deshalb dafür, das bisherige Verfahren bei der Anerkennung der Abschlüsse einheitlich vom Staatsexamen abzulösen.

In Thüringer Krankenhäusern, Arztpraxen und MVZ arbeiten inzwischen 1657 Ärzte aus dem Ausland. Das sind rund 17 Prozent aller berufstätigen Ärzte in dem Bundesland. Die Zahl der nichtdeutschen Ärzte in Thüringen, die 2012 erstmals die Marke von 1000 überschritten hatte, ist auch im vorigen Jahr wieder um etwa 120 gestiegen. Traditionell kommen vor allem Osteuropäer in das Bundesland. Seit Jahren führt das EU-Mitglied Rumänien mit 216 Ärzten die Rangliste der Herkunftsländer an. Nach Syrien (178 Ärzte) folgen Bulgarien, die Slowakei und Ungarn. In Thüringen sind eingerechnet der Ruheständler und Ärzte in Elternzeit rund 13.100 Ärzte gemeldet. (zei)

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