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Allergien und Entzündungen

Welchen Nutzen Vitamin C bei Allergien haben kann

Oxidativer Stress ist ein wichtiger pathophysiologischer Faktor bei allen Entzündungen des Respirationstraktes, so auch bei allergischem Asthma und allergischer Rhinitis. Daher wird die Behandlung mit Antioxidantien als Option bei allergischen Atemwegserkrankungen angesehen (Bowler and Crapo 2002; Bowler, Velsor et al. 2003; Bowler 2004).

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Bei Patienten mit atopischer Dermatitis sind die kutanen Vitamin-C-Spiegel reduziert.

Bei Patienten mit atopischer Dermatitis sind die kutanen Vitamin-C-Spiegel reduziert.

© InfiniteStudio / stock.adobe.com

Oxidativer Stress und reduzierte Vitamin-C-Plasmaspiegel sind bei Asthma nachgewiesen. Die Plasmaspiegel sind nicht durch orale Vitamin-C-Gaben, wie sie üblicherweise prophylaktisch eingenommen werden (ca. 200 mg), korrigierbar (Aderele, Ette et al. 1985; Kalayci, Besler et al. 2000; Shanmugasundaram, Kumar et al. 2001; Vural and Uzun 2000).

Dass oxidativer Stress den Krankheitsverlauf erheblich beeinträchtigt, belegen klinische Studien, die eine Abnahme der Lungenfunktion, erhöhte IgE-Spiegel und einen Anstieg mucinhaltiger Zellen im Atemwegsepithel als Folge erhöhter Konzentrationen reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) beobachten (Shanmugasundaram, Kumar et al. 2001). Es ist anzunehmen, dass Asthmatiker von einer gezielten Antioxidantien-Therapie profitieren.

Vitamin C verbessert die Lungenfunktion

Bereits nachgewiesen wurde, dass höhere Vitamin-C-Blutspiegel mit einer verbesserten Lungenfunktion einhergehen (Pearson, Britton et al. 2005) und dass mittels Vitamin C bei Asthmatikern Kortikoide eingespart werden können (Fogarty, Lewis et al. 2006). Da in Einzelfällen bei Patienten mit bekannten Atemwegsbeschwerden (wie z. B. obstruktive und restriktive Bronchial- und Pulmonalerkrankungen) bei hochdosierter parenteraler Vitamin-C-Gabe (ab 7,5 g) akute Dyspnoen beobachtet wurden, wird empfohlen die Behandlung dieser Patienten mit niedrigen Dosierungen zu beginnen.

Vitamin C und atopische Dermatitis, Urtikaria und Psoriasis

Oxidativer Stress ist ein kritischer Faktor in der Ätiologie und Pathophysiologie allergischer und entzündlicher Hauterkrankungen wie atopischer Dermatitis (AD), Urtikaria und Psoriasis (Tsuboi, Kouda et al. 1998; Omata, Tsukahara et al. 2001; Okayama 2005). Mittlerweile kann gut belegt werden, dass zunehmende Umweltbelastung und die damit verbundene Schädigung der Sperrfunktion des Stratum corneum durch ROS ursächlich für die Zunahme der AD sowie deren Therapieresistenz in industrialisierten Gebieten verantwortlich ist (Niwa, Sumi et al. 2003).

Sauerstoffradikale schädigen das Stratum corneum

ROS-vermittelte Proteinschäden des Stratum corneum korrelieren mit der Schwere der Erkrankung, insbesondere bei chronischen Verlaufsformen und bei akuten Krankheitsexazerbationen (z. B. eitrigen Hautinfektionen) (Omata, Tsukahara et al. 2001; Tsukahara, Shibata et al. 2003). Oxidative Schäden bei entzündlichen Hauterkrankungen bleiben häufig, wie im Falle von Psoriasis-Patienten, nicht auf die Haut begrenzt; auch Erythrozyten und Plasmabestandteile sind betroffen (Rocha-Pereira, Santos-Silva et al. 2004).

Vitamin C ist essentiell für Barrierefunktion der Haut

Vitamin C ist für die Barrierefunktion der Haut essentiell (Boxman, Kempenaar et al. 2002). Patienten mit AD und Psoriasis zeigen deutlich reduzierte kutane Vitamin-C-Spiegel (Leveque, Robin et al. 2003; Leveque, Robin et al. 2004). Bei ROS-Exposition (z. B. erhöhte Ozonwerte) reduziert sich die Vitamin-C-Konzentration im Tiermodell in der obersten Hautschicht um mehr als die Hälfte (Thiele, Traber et al. 1997).

Es dauert, bis sich Vitamin-C-Spiegel normalisieren

Während sich die Spiegel an fettlöslichen Antioxidantien wie Vitamin E und Ubichinon relativ schnell normalisieren (innerhalb von 24 Stunden nach UV-Exposition), sind für die Wiederherstellung der wasserlöslichen Antioxidantien Vitamin C und Glutathion dagegen 70 bzw. 120 Stunden notwendig (Shindo, Witt et al. 1994).

Vitamin C ist essentieller Kofaktor der Immunfunktion

Eine funktionsfähige Hautbarriere, die Schutz vor Infektionen gewährleistet, und der optimale Ablauf von Reparaturprozessen setzen Neuro-Immun-Interaktionen voraus. Vitamin C ist essentieller Kofaktor biochemischer Nerven- und Immunfunktionen und schützt diese Zellen vor oxidativem Stress, dem sie aufgrund ihrer Stoffwechselfunktion in besonders hohem Maße ausgesetzt sind. Nerven- und Immunzellen verfügen daher über die höchsten Vitamin-C-Konzentrationen.

Vitamin C ist essenziell für das Immunsystem. Seine Beteiligung ist vielfältig: Es ist u.a. wichtig für die Funktion der natürlichen Killerzellen und die epitheliale Barrierefunktion. Hier geht es zum Artikel >>>>

Fazit: Die Wiederherstellung physiologischer Vitamin-C-Spiegel ist folglich Voraussetzung für den Erfolg dermatologischer Heilungsprozesse, da sie für eine adäquate Immunreaktion und Wundheilung entscheidend sind.

Kernaussagen:

Oxidativer Stress zerstört Immunbarriere von Haut und Schleimhaut

Vitamin C ist für die Barrierefunktion essentiell

ROS sind für Auslösung und zahlenmäßige Zunahme allergischer Erkrankungen (mit)verantwortlich

Vitamin-C-Mangel ist vielfach nachgewiesen

Literatur:

Boldogh, I., A. Bacsi, et al. (2005). „ROS generated by pollen NADPH oxidase provide a signal that augments antigen- induced allergic airway inflammation.“ J Clin Invest 115(8): 2169-2179

Bowler, R. P. (2004). „Oxidative stress in the pathogenesis of asthma.“ Curr Allergy Asthma Rep 4(2): 116-122.

Bowler, R. P. and J. D. Crapo (2002). „Oxidative stress in allergic respiratory diseases.“ J Allergy Clin Immunol 110(3): 349-356.

Bowler, R. P., L. W. Velsor, et al. (2003). „Pulmonary edema fluid antioxidants are depressed in acute lung injury.“ Crit Care Med 31(9): 2309-2315.

Boxman, I. L., J. Kempenaar, et al. (2002). „Induction of HSP27 nuclear immunoreactivity during stress is modulated by vitamin C.“ Exp Dermatol 11(6): 509-517.

Fogarty, A., S. A. Lewis, et al. (2006). „Corticosteroid sparing effects of vitamin C and magnesium in asthma: a randomised trial.“ Respir Med 100(1): 174-179.

Leveque, N., S. Robin, et al. (2004). „In vivo assessment of iron and ascorbic acid in psoriatic dermis.“ Acta Derm Venereol 84(1): 2- 5.

Leveque, N., S. Robin, et al. (2003). „High iron and low ascorbic acid concentrations in the dermis of atopic dermatitis patients.“ Dermatology 207(3): 261-264.

Okayama, Y. (2005). „Oxidative Stress in Allergic and Inflammatory Skin Diseases.“ Current Drug Targets 4: 517-519.

Omata, N., H. Tsukahara, et al. (2001). „Increased oxidative stress in childhood atopic dermatitis.“ Life Sci 69(2): 223-228.

Pearson, P., J. Britton, et al. (2005). „Lung function and blood levels of copper, selenium, vitamin C and vitamin E in the general population.“ Eur J Clin Nutr 59(9): 1043-1048.

Shanmugasundaram, K., S. Kumar, et al. (2001). „Excessive free radical generation in the blood of children suffering from asthma.“ Clinica Chimica Acta: 107-114.

Shindo, Y., E. Witt, et al. (1994). „Recovery of antioxidants and reduction in lipid hydroperoxides in murine epidermis and dermis after acute ultraviolet radiation exposure.“ Photodermatol Photoimmunol Photomed 10(5): 183-191.

Thiele, J. J., M. G. Traber, et al. (1997). „In vivo exposure to ozone depletes vitamins C and E and induces lipid peroxidation in epidermal layers of murine skin.“ Free Radic Biol Med 23(3): 385-391.

Tsuboi, H., K. Kouda, et al. (1998). „8-hydroxydeoxyguanosine in urine as an index of oxidative damage to DNA in the evaluation of atopic dermatitis.“ Br J Dermatol 138(6): 1033-1035.

Tsukahara, H., R. Shibata, et al. (2003). „Oxidative stress and altered antioxidant defenses in children with acute exacerbation of atopic dermatitis.“ Life Sci 72(22): 2509-2516.

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