30 mg/dl weniger LDL bedeutet 30 Prozent weniger Gefäß-Probleme

MÜNCHEN (wst). Bei kardiovaskulären Hochrisikopatienten, etwa mit manifester KHK, arterieller Verschlußkrankheit oder Diabetes wird inzwischen ein LDL-Wert von weniger als 100 mg/dl offiziell empfohlen - Tendenz weiter fallend.

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Ein solches Ziel auch in der täglichen Praxis zu erreichen, ist mit heute zur Verfügung stehenden Medikamenten gut möglich. Ängste vor Risiken einer massiven LDL-Senkung sind aller Erkenntnis nach unbegründet. Das hat der Vorsitzende der Deutschen Lipid-Liga aus Mannheim, Professor Armin Weizel, in München betont.

Die Ergebnisse aller Studien der letzten Jahre wie von PROVE IT, A-to-Z, TNT oder IDEAL würden in die gleiche Richtung weisen: Je weiter das LDL gesenkt wird, desto besser sind kardiovaskuläre Hochrisiko-Patienten vor tödlichen und nicht tödlichen Herzinfarkten geschützt. Studien belegen, daß bei Hochrisikopatienten die Reduktion des LDL pro 30 mg/dl das kardiovaskuläre Ereignisrisiko um rund 30 Prozent mindere. Das setzt sich auch unter der Schwelle von 100 mg/dl LDL im Blut fort, sagte Weizel.

Sinkt das LDL zudem auf 75 mg/dl und darunter, kann sogar eine signifikante, progressive Reduktion bestehender Plaques und damit eine Regression der Arteriosklerose erwartet werden. Darauf weisen Untersuchungen mit intravasalem Ultraschall hin.

Befürchtungen, daß eine zu starke Verringerung des LDLs mit einer Zunahme anderer Krankheiten wie Malignomen erkauft werden könnte, haben sich nicht bestätigt. So sind mit hochdosierter Statintherapie in den Studien - trotz LDL-Werten bis unter 40 mg/dl - keine Hinweise auf eine Zunahme von Karzinomen gefunden worden, sagte Weizel.

Niedrige LDL-Werte werden leichter und verträglicher als mit steigenden Statindosen durch die Kombination eines Statins mit einem anderen LDL-Senker erreicht. Effektiv sei ein Statin plus dem Cholesterin-Resorptionshemmer Ezetimib, so Weizel.

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