Sepsis

Ärzte suchen nach maßgeschneiderter Therapie

Bisher wurden Patienten mit Sepsis nach einem einheitlichen Schema behandelt. Jenaer Experten suchen nun nach einer individualisierten Immuntherapie.

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Trotz intensivmedizinischer Therapie sterben immer noch ein Drittel der Sepsis-Patienten.

Trotz intensivmedizinischer Therapie sterben immer noch ein Drittel der Sepsis-Patienten.

© Mathias Ernert, Universitäts-Klinik Heidelberg

Jena. Einen wortwörtlich individuellen Weg zur Behandlung von Sepsis-Patienten geht das Uniklinikum Jena (UKJ). Dort wird untersucht, ob Sepsispatienten von einer spezifischen Immunbehandlung profitieren, die nicht bei allen Patienten gleich angewandt wird, sondern den individuellen Krankheitsverlauf von Patienten berücksichtigt, wie das UKJ mitteilt.

Das Klinikum beteilige sich so an dem EU-Projekt ImmunoSep, an dem 14 Institutionen beteiligt sind.

Ein Drittel Mortalität

Antibiotika und moderne Intensivmedizin haben die Sterblichkeit der Sepsis in den vergangenen Jahrzehnten ja maßgeblich reduziert, jedoch sterbe immer noch etwa ein Drittel der Patienten an der Erkrankung, die durch eine fehlgesteuerte Antwort des Körpers auf Infektionen hervorgerufen werde.

Dabei beeinflussen individuelle Unterschiede den Verlauf der Erkrankung und den Behandlungserfolg bei jedem einzelnen Patienten deutlich. Zum Beispiel steht bei einigen Patienten eine überschießende Entzündungsantwort im Vordergrund, bei anderen bestimmt eine geschwächte Abwehrantwort den Verlauf, heißt es in der Mitteilung.

Studie mit 300 Patienten

ImmunoSep setzt bei diesen individuellen Unterschieden an und startet dafür eine klinische Studie, um die Immuntherapie bei Sepsis zu personalisieren.

„Wir werden die Studienpatienten in Gruppen mit verstärkter und zu schwacher Abwehrreaktion einteilen und in beiden Gruppen eine immundämpfende beziehungsweise eine immununterstützende Therapie mit der etablierten Standardtherapie vergleichen“, erläutert Studienleiter Privatdozent Dr. Sebastian Weis das Vorgehen in der Mitteilung. In die Studie sollen knapp 300 Patienten in sechs europäischen Ländern aufgenommen werden.

ImmunoSep wird über das Horizon 2020 Förderprogramm der Europäischen Union in den nächsten vier Jahren mit mehr als zehn Millionen Euro gefördert. (eb)

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