Alzheimer-Arznei mildert Aggressivität

BERLIN (gvg). Eine Therapie mit Memantine wirkt bei Alzheimer- Demenz besonders positiv auf Sprache und Gedächtnis. Außerdem werden Verhaltensauffälligkeiten gelindert.

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Das gelte nicht nur für Patienten mit moderater bis schwerer Alzheimer-Demenz - hierfür ist Memantine derzeit zugelassen. "Die günstigen Effekte treten auch bei Patienten mit leichter bis moderater Demenz auf", hat Professor Lutz Frölich vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim berichtet.

Arzneitherapie verringert auch Pflegeaufwand.

So habe es in einer kürzlich vorgestellten, Placebo-kontrollierten klinischen Studie mit 403 Patienten mit leichter bis moderater Alzheimer-Demenz signifikante Vorteile für die Behandlung mit 20 mg Memantine (Axura®) gegeben.

"Stark ausgeprägt ist vor allem der Effekt auf Gedächtnis und Sprachfunktion", so Frölich bei einer Veranstaltung von Merz beim Psychiatrie-Kongress in Berlin. Im standardisierten ADAS-cog-Test gab es über 24 Wochen signifikante Vorteile in den Domänen Sprachgebrauch, Sprachverständnis, Wortfindung, Erinnerung und Orientierung.

Eine Therapie mit Memantine könne auch bei stark ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten Vorteile gegenüber Cholinesterasehemmern haben, so Fröhlich: "Agitation, Aggressivität und Wahrnehmungsstörungen lassen sich über das glutamaterge Wirkprinzip offenbar besser kontrollieren."

Ein Pluspunkt für Memantine sei ferner, dass pharmakoökonomische Daten vorlägen. Sie weisen nach, dass sich durch die medikamentöse Therapie der Pflegeaufwand um 51 Stunden pro Monat verringere, so Fröhlich.

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