Ansatz für eine Creme gegen HIV-1 entwickelt

CLEVELAND (dpa). US-Forscher stellen heute einen Ansatz für eine Vaginalcreme vor, die vor einer Infektion mit dem Aids-Erreger HIV-1 schützen könnte. Ein kleines Eiweißmolekül blockierte in einer Studie mit Rhesusaffen das Eindringen des Virus in die Zellen der Scheidenschleimhaut.

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Wie die Forscher berichten, waren zwölf von 15 Affenweibchen durch die Substanz PSC-RANTES vor einem veränderten HIV-1 geschützt (Science 306, 2004, 485). Von 15 Kontrolltieren seien dagegen nur vier virenfrei geblieben. Vier von fünf Tieren seien auch bei der auf ein Drittel verdünnten Konzentration noch geschützt gewesen.

Keines der fünf Tiere, die mit der höchsten Konzentration von PSC-RANTES zuvor behandelt worden seien, habe sich mit HIV angesteckt. Nach Angaben der Forscher seien für Regionen, in denen Kondome kaum benutzt würden, Mittel zum Auftragen auf die Vaginalschleimhaut der ideale Weg, die Ansteckung von Frauen zu verhindern. Die Untersuchung liefere den Beweis für die Wirksamkeit solcher Maßnahmen.

Das Team um Dr. Michael Lederman von der Uni-Klinik in Cleveland im US-Staat Ohio hatte narkotisierten Tieren Lösungen mit PSC-RANTES oder mit Placebo auf die Vaginalschleimhaut aufgetragen. 15 Minuten später wurde die Schleimhaut der Affen mit HIV-1 benetzt. PSC-RANTES ist ein künstlich veränderter Zellbotenstoff, der bereits in früheren Studien das Eindringen von HIV-1 in vitro verhindert hatte.

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