Antithrombose-Fortschritt bei akutem Koronarsyndrom

MANNHEIM (nsi). Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie rechnet damit, daß der Anteil der Herzinsuffizienzen unter den lebensbedrohlichen Krankheiten wegen der höheren Lebenserwartung künftig zunehmen wird, hieß es beim Kardiologenkongreß in Mannheim. Damit werden auch Fragen einer optimierten Antithrombose- Behandlung bei Patienten mit instabiler Angina pectoris oder Myokardinfarkt immer wichtiger.

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Der Stellenwert niedermolekularer Heparine wie Enoxaparin in einem integrierten Konzept aus invasiver und pharmakologischer Behandlung scheint sich zunehmend zu klären, wie bei einem Symposium der Sanofi-Aventis-Gruppe deutlich geworden ist.

Die Daten der SYNERGY-Studie (Superior Yield of the New Strategy of Enoxaparin, Revascularization and Glycoprotein IIb/IIIa-Inhibitors) mit 9978 Patienten hätten Sicherheit für die Therapie im Herzkatheterlabor gebracht, sagte Professor Dietrich Gulba vom Krankenhaus Düren. Dies gelte vor allem für solche Patienten mit akutem Koronorsyndrom, die vor der Intervention Enoxaparin erhalten haben.

Die Teilnehmer der Studie waren Hochrisiko-Patienten mit instabiler Angina pectoris oder Myokardinfarkt ohne ST-Strecken-Hebung (NSTEMI), bei denen gemäß der aktuellen AHA-Leitlinien eine früh-invasive Therapie erfolgte. Sie erhielten als Antikoagulans entweder subkutan Enoxaparin (Clexane®) oder unfraktioniertes Heparin (UFH) intravenös.

Simultan wurden GPIIb/IIIa-Antagonisten verabreicht. Im primären Endpunkt - Tod oder Myokardinfarkt nach 30 Tagen - habe sich ein leichter, statistisch nicht signifikanter Vorteil für Enoxaparin ergeben, so Gulba, nämlich 14 versus 14,5 Prozent. Ein signifikanter Unterschied im primären Endpunkt zugunsten von Enoxaparin wurde erreicht, wenn die Patienten nur mit dem niedermolekularen Heparin behandelt wurden und nicht gewechselt hatten (13,3 Prozent versus 15,9 Prozent).

Das Risiko für schwere Blutungen war in der Enoxaparin-Gruppe leicht und statistisch signifikant erhöht - einer Subgruppen-Analyse zu Folge dann, wenn von UFH zu Enoxaparin gewechselt worden war oder umgekehrt. "Es sollte im Herzkatheterlabor immer mit dem Heparin weiterbehandelt werden, das der Patient schon vorher erhalten hat", so Gulba.

Bei der konservativen Therapie bei akutem Koronarsyndrom habe sich in früheren Studien bereits ein Vorteil von Enoxaparin im Vergleich zu unfraktioniertem Heparin ergeben. Für die invasiv-interventionelle Therapie beim akuten Koronarsyndrom sei Enoxaparin eine wirksame und sichere Alternative zu UFH. Mit den Daten der SYNERGY-Studie sei die Voraussetzung geschaffen, die Substanz für diese Indikation in Leitlinien aufzunehmen.

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