"Bei guter Lamotrigin-Therapie kein Wechsel"

MÜNCHEN (wst). Sind Epilepsie-Patienten auf ein bestimmtes Antepileptikum, etwa eine Lamotrigin-Präparat, erfolgreich eingestellt, sollte die Therapie mit diesem Präparat auch fortgeführt werden.

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Darauf hat Dr. Günter Krämer vom Schweizerischen Epilepsie-Zentrum in Zürich hingewiesen. So gibt es bei Epilepsie üblicherweise keine Standarddosis. Vielmehr ist eine sensible individuelle Anpassung erforderlich, wobei es manchmal Monate bis Jahre dauert, bis die für einen bestimmten Patienten optimale Dosis gefunden wird, sagte Krämer auf einer Veranstaltung von GlaxoSmithKline.

Das Unternehmen vertreibt das Lamotrigin-Original-Präparat Lamictal®. Präparate-Umstellungen könnten daher das Anfallsrisiko und die Gefahr unerwünschter Wirkungen erhöhen. Eine Umstellung sollte deshalb bei gut eingestellten Patienten unbedingt unterlassen werden.

Aus gleichen Gründen hatte die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie schon 2002 bei der Einführung der Aut-idem-Regelung vom Therapiewechsel zwischen verschiedenen Carbamazepin- und Valproat- Präparaten abgeraten.



STICHWORT

Schadenshaftung

Zwischen Präparaten mit gleichem Wirkstoff und gleichen Dosierungen ist keine therapeutische Äquivalenz gewährleistet. Bei einem gut eingestellten Epilepsie-Kranken sollten Ärzte deshalb bei dem bisher verwendeten Präparat bleiben und eine Substitution durch den Apotheker ausdrücklich ausschließen, hat der Arzt und Rechtsanwalt Privatdozent Christian Dierks gewarnt. Versäumt ein Arzt dies und erleidet der Patient durch einen Wechsel auf ein anderes Präparat mit gleichem Wirkstoff und gleicher Dosis einen Anfall, kann er dafür und für die entstehenden Folgen Schadensersatzforderungen gegen seinen Arzt geltend machen.

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