Bypass oder PTCA? Das entscheidet die Herzkonferenz

MANNHEIM (wst). Herzkonferenzen sind ein gutes Forum, um zu entscheiden, ob für einen Patienten die perkutane Koronarintervention (PCI) und die Bypassoperation die bessere Option ist.

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Haben Patienten mit chronischer KHK trotz Lebensstiländerung und optimierter medikamentöser Therapie weiterhin belastende Symptome? Lässt eine Revaskularisation eine prognostische Verbesserung erwarten. Eine objektive Antwort auf die Frage, für wen welcher Eingriff günstiger ist, geben wohl Kliniken oder Netzwerke, wo Kardiologen und Herzchirurgen in einer regelmäßigen Herzkonferenz individuell über die Vorgehensweise beraten, hat Professor Karl Werdan aus Halle beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim klargestellt.

Gemäß den Empfehlungen der von Kardiologen und Herzchirurgen erarbeiteten aktuellen nationalen Versorgungsleitlinie zur KHK (www.Versorgungsleitlinien.de) gilt: Patienten mit signifikanter Hauptstammstenose über 50 Prozent können von einer Bypassoperation einen größeren Nutzen erwarten als von einer PCI oder einer alleinigen konservativen Therapie. Dies trifft zu bei Überleben, kardiovaskulären Ereignissen und Lebensqualität.

Bei koronarer Mehrgefäßerkrankung mit hochgradigen proximalen Stenosen über 70 Prozent verspreche eine komplette Revaskularisation eine verbesserte Lebensqualität und nach Registerdaten auch eine verbesserte Prognose, sagte Werdan. Dabei ist speziell bei Dreigefäßerkrankungen gemäß nationaler Versorgungsleitlinie die Bypassoperation das Mittel der ersten Wahl.

Den KHK-Patienten mit proximaler RIVA-Stenose über 70 Prozent sollte unabhängig von den Symptomen zu einer Revaskularisation geraten werden. Dabei fehlt in der nationalen Versorgungsleitlinie eine Empfehlung zugunsten Bypass oder PCI. Patienten mit anderen Eingefäßerkrankungen und konservativ nicht beherrschbaren Symptomen sind primär Kandidaten für eine PCI.

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