Epilepsie-Forscher mit dem Dr. Martini-Preis 2006 geehrt

NEU-ISENBURG (eb). Für seine Forschung zur Epilepsie ist jetzt Dr. Dirk Isbrandt aus Hamburg-Eppendorf mit dem Dr. Martini-Preis 2006 ausgezeichnet worden.

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Der Wissenschaftler vom Zentrum für Molekulare Neurobiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf entwickelt derzeit mit seiner Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit norwegischen Wissenschaftlern ein Tiermodell zur Epilepsie. Damit wollen die Forscher die Vorgänge im Gehirn bei der Entstehung dieser Krankheit aufklären.

Mit ihren Versuchen deckten sie zunächst die Funktionen der beiden Kaliumkanäle KCNQ2 und KCNQ3 im ZNS auf. Diese Kanäle befinden sich in der Hülle der Nervenzellen. Sie regulieren die Ausbreitung der elektrischen Impulse im Gehirn. Durch einen genetischen Defekt im Tiermodell für Epilepsie - die Forscher verwenden Mäuse - werden die Kaliumkanäle unbrauchbar, Kaliumionen können sie nicht mehr passieren.

Folge des Defekts ist, daß sich elektrische Ströme im Gehirn unkontrolliert ausbreiten. Die Tiere haben Symptome, die auch für schwerkranke Patienten mit Epilepsie charakteristisch sind: Es kommt zu häufigen, spontanen Krampfanfällen, viele pyramidenförmige Neuronen im Hippocampus, der Gedächtnisregion, sterben ab.

Isbrandts Forschung ist eingebunden in das NeuroNet, das Krankheitsnetz "Krankheiten des Nervensystems" im Nationalen Genomforschungsnetz. Die Auszeichnung ist mit 10 000 Euro dotiert.

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