Für Frauen mit Hypertonie sind AT1-Blocker besonders geeignet

MÜNCHEN (skh). Weil die Aktivität ihres Renin-Angiotensin-Systems erhöht ist, haben Frauen mit Typ-2-Diabetes und Frauen nach der Menopause ein stark erhöhtes Risiko, Bluthochdruck zu bekommen. Zur Hypertonie-Behandlung seien bei diesen Patientinnen AT1-Antagonisten die erste Wahl, sagt Professor Vera Regitz-Zagrosek von der Charité Berlin.

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Sowohl die Hyperinsulinämie bei Typ-2-Diabetes als auch die hormonellen Veränderungen bei Frauen in der Postmenopause sind ein Stimulus für das Renin-Angiotensin-System. Haben diese Frauen bereits eine Hypertonie, sollten sie deshalb auch mit Modulatoren des Renin-Angiotensin-Systems therapiert werden, erläuterte Regitz-Zagrosek bei der Jahrestagung der Deutschen Hochdruckliga in München.

Zudem belegen Daten einer Studie mit 9000 Patienten, dass Frauen bei einer ACE-Hemmer-Therapie um mehr als 50 Prozent häufiger Husten bekommen als Männer. Bei über 50-jährigen Frauen und Typ-2-Diabetikerinnen mit Hypertonie liege es deshalb nahe, gleich einen AT1-Antagonisten zu verordnen, der bei gleicher Wirksamkeit weniger unerwünschte Effekte habe als ACE-Hemmer, so Regitz-Zagrosek auf einer von Berlin-Chemie unterstützten Veranstaltung.

Der AT1-Antagonist Olmesartan (vom Unternehmen als Votum® angeboten) habe zudem außer einer blutdrucksenkenden auch eine antientzündliche Wirkung, sagte Professor Thomas Unger von der Charité bei dem Symposium. Der Wirkstoff stimuliert endotheliale Progenitorzellen, die die Re-Endothelialisierung von Gefäßwandläsionen fördern. Dadurch wirken die Zellen auch der Atherosklerose entgegen.

In einer Studie hätten sich bei Patienten, die zwölf Wochen lang mit 40 mg Olmesartan täglich behandelt worden sind, die Zahl der zirkulierenden endothelialen Progenitorzellen im Vergleich zu Patienten aus der Placebo-Gruppe verdoppelt (Hypertension 45, 2005, 526).

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