Gute Vier-Jahres-Daten zu Brustkrebs-Therapie

NÜRNBERG (grue). Der nichtsteroidale Aromatasehemmer Letrozol bewährt sich in der adjuvanten Therapie bei Brustkrebs. Sowohl zur Erstherapie nach Op als auch zur Anschlussbehandlung nach fünf Jahren Tamoxifen gibt es gute Studienergebnisse.

Veröffentlicht:

Letrozol (Femara® ) hemmt bei Frauen in der Postmenopause mit Hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom die Östrogenbildung und dadurch das erneute Tumorwachstum. Zunächst wurde das Mittel in der adjuvanten Therapie im Anschluss an eine fünfjährige Tamoxifen-Therapie zugelassen. Seit Anfang 2006 kann Letrozol auch initial anstelle von Tamoxifen verordnet werden. Die Behandlung mit Letrozol im Frühstadium verlängert die krankheitsfreie Lebenszeit, so das Ergebnis der zulassungsrelevanten BIG1-98-Studie.

Aktuelle Daten aus dieser Studie beziehen sich auf eine mediane Beobachtungszeit von jetzt 51 Monaten, wie Dr. Ingo Bauernfeind aus München auf einer Veranstaltung von Novartis in Nürnberg berichtet hat. Zu diesem Zeitpunkt waren von 2463 mit Letrozol behandelten Frauen noch 2111 frei von Brustkrebs (86 Prozent). Von den 2459 mit Tamoxifen behandelten Frauen waren noch 2041 tumorfrei (83 Prozent). Dieser Unterschied sei signifikant.

Zur erweiterten adjuvanten Therapie mit dem Aromatasehemmer nach einer Tamoxifen-Therapie gibt es Ergenisse aus der MA-17-Studie. Mittlerweile beträgt die Beobachtungzeit vier Jahre. Die Teilnehmerinnen erhalten Letrozol oder Placebo. Mit dem Verum ist die Rate der Rezidive und der kontralateralen Mammkarzinome geringer, so Bauernfeind.

Auch Lymphknoten-positive Frauen profitieren. Das gleiche gelte für Frauen im hohen Alter, denen oft keine lange adjuvante Therapie mehr angeboten werde. Ältere Frauen vertragen die Anti-Östrogen-Therapie nicht schlechter als jüngere. Hohes Lebensalter allein sei deshalb kein Grund für einen Verzicht.

Mehr zum Thema

Triple-negatives Mammakarzinom

Toripalimab plus nab-Paclitaxel verzögert die Progression

Beobachtungsstudie aus England legt nahe

In den ersten Jahren nach Atypie-Diagnose kein erhöhtes Brustkrebsrisiko

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen