Immer mehr Operationen für die Schönheit

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BERLIN (dpa). Jährlich setzen sich hunderttausende Deutsche freiwillig Spritzen, Skalpells oder Saugkanülen aus. Laser, Silikon oder chemische Peelings sollen ein Stück in Richtung Schönheitsideal führen. Vergessen werden mögliche Risiken wie Taubheitsgefühle, Infektionen, Lungenschäden oder Entstellungen.</</b>

Nach in einem neuen Gesetzesantrag zitierten Schätzungen sind Schönheits-Op binnen zwei Jahren von 400 000 auf mehr als eine Million drastisch gestiegen. Jeder zwanzigste Deutsche zwischen 40 und 49 hat sich einer Umfrage zufolge bereits einer Schönheits-Op unterzogen. Nach Informationen der Vereinigung Deutscher Plastischer Chirurgen werden zehn Prozent der Eingriffe an unter 20-Jährigen vorgenommen.

Mögliche Gründe sind nach Angaben von Psychologen: Falten oder Makel beseitigen, Selbstwertgefühl heben, mithalten können, gefallen, Vorbildern nacheifern oder vermeintliche Karrierehindernisse aus dem Weg räumen. Dabei haben die Eingriffe bekanntlich auch Risiken. So kann es zu Taubheitsgefühlen, Schwellungen, Infektionen, Lungenschäden oder sogar Entstellungen kommen. 22 Prozent der Frauen berichteten von Op-Nachwirkungen. Nach US-Untersuchungen kommt auf 5000 Fettabsaugungen ein Todesfall.

Union und SPD wollen bei dem riskanten Geschäft mit der Schönheit nun Missbrauch verhindern. Von Ärzten erhalten sie - in der Gesundheitspolitik ungewohnt - dafür Beifall. Professor Jörg-Dietrich Hoppe: "Jede Op stellt zunächst einmal einen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit dar, und es gibt keine Erfolgsgarantie."

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