Jung und Kopfschmerzen in der Nacht? Plexuspapillom!

BERLIN (gvg). Kopfschmerzen sind meist harmlos. Bei untypischen Beschwerden allerdings gilt es, hellhörig zu werden und einen Neurologen hinzuzuziehen. Etwa, wenn sich bei einem Patienten mit Migräne die Attackenfrequenz häuft. Oder wenn nächtliche Kopfschmerzen bei jungen Menschen durch Herumlaufen abnehmen.

Veröffentlicht:

Patienten mit Kopfschmerzen, die zusätzliche neurologische Symptome haben, sollten unbedingt zum fachärztlichen Kollegen geschickt werden, betonte Professor Gerhard Hamann von der Klinik für Neurologie der Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden. Denn als Ursache solcher Beschwerden kann sich etwa ein Hirntumor verbergen.

Gleiches gelte bei Kopfschmerzen, deren Intensität oder Häufigkeit sich ändere: "Der Migräne-Patient, der zwölf Mal pro Jahr eine Attacke hatte und plötzlich wöchentlich Beschwerden bekommt, ist ein typischer Patient für den Facharzt", so Hamann. Das gilt auch für Patienten mit bekanntem Spannungskopfschmerz, bei denen der Kopf plötzlich an einer ganz anderen Stelle schmerzt oder bei denen sich der Schmerzcharakter ändert.

Die Alarmglocken schrillen sollten schließlich bei allen Kopfschmerz-Varianten, die untypisch verlaufen. "Wenn ein 30-jähriger Patient nachts mit schweren Kopfschmerzen aufwacht, die weggehen, wenn er aufsteht und eine halbe Stunde umherläuft, dann verbirgt sich dahinter mit einiger Wahrscheinlichkeit ein Plexuspapillom", so Hamann. Im Liegen verlegt dieses Papillom den Liquorabfluss im Plexus choroideus. Es kommt dann zu einem Anstieg des Hirndrucks mit entsprechenden Beschwerden. Wird der Abfluss durch die Lageänderung beim Aufstehen wieder frei, verschwinden auch die Beschwerden.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kopfschmerzen

Migräne: Welche Therapie bei älteren Patienten möglich ist

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Lebensjahresverlust aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Migränekopfschmerzen

Effektive Akutbehandlung kann Chronifizierungsrisiko senken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Grünenthal GmbH, Aachen
Schnelle und sichere Diagnose der Migräne

© Pixologicstudio / Science Photo Library / mauritius images

Kopfschmerz-Anamnese

Schnelle und sichere Diagnose der Migräne

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Hormosan Pharma GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Botulinumtoxin A: kontinuierliche Verringerung der Kopfschmerztage (modifiziert nach [7])

© Grafik: Springer Medizin Verlag GmbH

Therapie der chronischen Migräne

Botulinumtoxin reduziert Migränetage rasch und anhaltend

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Allergan an AbbVie Company, Frankfurt am Main
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?

Ärztin schaut sich Bildgebung auf ihrem Tablet an.

© Pixel Skull Design / stock.adobe.com

New Work-Modelle

Homeoffice für Ärzte – so klappt das!

„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet