Langes Warten auf Vorsorge-Koloskopie ist passé

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Langes Warten auf Vorsorge-Koloskopie ist passé.

Langes Warten auf Vorsorge-Koloskopie ist passé.

© Foto: Klaro

HAMBURG (di). Sich bei möglichst vielen Patienten nach Darmkrebs in der Familie zu erkundigen - das wird niedergelassenen Ärzten nahegelegt. Denn nur rund die Hälfte jener Menschen, deren engste Angehörige an Darmkrebs erkrankt sind, sprechen ihren Arzt von sich aus darauf an.

Die Menschen erreichen, bevor die Erkrankung zu weit fortgeschritten ist - dafür plädierten Dr. Christa Maar vom Vorstand der Felix-Burda-Stiftung und Hamburgs Gesundheitssenatorin Birgit Schnieber-Jastram.

Eine Vorsorge-Aktion bei der Hamburger Polizei schilderte Polizeipräsident Werner Jantosch auf der Veranstaltung der Felix-Burda-Stiftung in der Hansestadt. Vor drei Jahren erhielt er bei einer Vorsorge-Untersuchung die Diagnose Darmkrebs. Noch auf dem Krankenbett begann Hamburgs ranghöchster Polizist mit der Öffentlichkeitsarbeit. Er gründete den Förderkreis Gesundheit und lud Ärzte in die Polizeireviere ein. Längst geheilt, engagiert er sich bis heute für die Aufklärung.

Die medizinischen Möglichkeiten der Darmkrebs-Prävention sind gut, wie der niedergelassene Gastroenterologe Dr. Arno Theilmeier aus Mönchengladbach berichtete. In Nordrhein-Westfalen liegt die durchschnittliche Wartezeit für eine Vorsorge-Koloskopie heute bei nur zwei Wochen. 270 Ärzte in 178 Praxen stehen in diesem Bundesland dafür bereit. Deutschlandweit dauert die Wartezeit auch bloß eine Woche länger.

Schonende Verfahren wie die Videokapsel, die einen Rundblick von mehr als 180 Grad im Darm ermöglicht, erläuterte Professor Friedrich Hagenmüller, Chefarzt der Asklepios Klinik Altona. Durchsetzen werden sich nach seinen Worten jene Methoden, die gut angenommen werden, praktikabel und bezahlbar sind.

Auch den Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium sollte man einen Eingriff anbieten, forderte der Darmchirurg Professor Hans Rudolf Raab aus dem Klinikum Oldenburg. Nach seiner Beobachtung werden Operationen häufig unter Hinweis auf geringe Erfolgsaussichten abgelehnt. Er riet dazu, sich bei der Wahl eines Operateurs nicht nur auf Fallzahlen, sondern auch auf Ausbildung oder Mitarbeit in Tumorboards zu verlassen.

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