Magnetstimulation bei Migräne mit Aura erfolgreich getestet

WIESBADEN (ner). Mit einem tragbaren Gerät zur Magnetstimulation können manche Migräne-Patienten akute Kopfschmerzattacken lindern. Die einmalige Stimulation war in einer Studie wirksamer als eine Scheinanwendung.

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Bei chronischen Schmerzen ist die wiederholte transkranielle Magnetstimulation (TMS) ein etabliertes Verfahren - wenn auch sehr aufwändig. In Pilotstudien sei nachgewiesen worden, dass bereits ein einzelner Puls eine akute Migräneattacke beenden könne, berichtete Professor Frank Birklein aus Mainz beim Neuro Update 2011 in Wiesbaden.

Eine Arbeitsgruppe aus New York hat ein tragbares TMS-Gerät in 18 Zentren der USA getestet. 200 Migräne-Patienten mit Aura waren angewiesen worden, eine einzelne Stimulation vorzunehmen, sobald sie eine Aura verspürten.

Dazu müssen sie das 1,5 Kilogramm schwere Gerät für etwa eine Minute an den Hinterkopf halten und die Stimulation auslösen. Es gab eine Verumgruppe und eine Kontrollgruppe mit einer Scheinbehandlung.

In dem Dreimonatszeitraum der Studie behandelten 164 Teilnehmer mindestens eine Attacke. Nach zwei Stunden waren 22 Prozent der Patienten mit Scheinstimulation ohne Schmerzen, in der TMS-Gruppe waren es mit 39 Prozent signifikant mehr.

Zudem seien in der TMS-Gruppe signifikant mehr Patienten nach 24 und 48 Stunden noch schmerzfrei gewesen, so Birklein. Die Stimulation provozierte weder Übelkeit, Phono- oder Photophobie noch wesentliche Nebenwirkungen (Lancet Neurology 2010; 9: 373).

Nach Birkleins Ansicht handelt es sich um valide Ergebnisse, zumal das Ausmaß der Placebo-Antwort zu erwarten gewesen sei. Sein Kommentar: "Die Akuttherapie der Migräne ist um eine Variante reicher."

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