Hirntumore

Mit Stereotaxie bessere Heilungschancen

Vor allem Neurochirurgen haben die Stereotaxie entwickelt, um Hirntumoren millimetergenau zu entfernen, ohne das umgebende Gewebe stark zu schädigen.

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DÜSSELDORF. Die Stereotaxie wird heute nicht mehr nur bei Hirnmetastasen eingesetzt. "Auch Metastasen am Körperstamm, etwa in der Lunge, können auf diese Weise unblutig entfernt werden", wird Professor Stephanie E. Combs von der Klinik und Poliklinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie am Klinikum rechts der Isar in München in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) zitiert.

Die technischen Möglichkeiten hätten sich in den letzten Jahren enorm verbessert. Zudem hätten die Erkenntnisse in der Tumorbiologie Vorgehensweise und Therapieplanung geschärft. Combs betont: "Metastasierung ist nicht gleich Metastasierung." Bei rasch fortschreitender Fernmetastasierung habe der Patient nicht immer Vorteile von der High-Tech-Strahlentherapie.

Bei einer Oligometastasierung dagegen profitierten die Patienten von einer gezielten Strahlentherapie. Dies belegten unter anderem zwei kürzlich publizierte Arbeiten (Clin Lung Cancer. 2014; 15(5): 346-55; Ann Oncol. 2014; 25(2): 467-71).

Eine Hochpräzisionsstrahlentherapie sei hier für den Patienten sicherer und genauso effektiv wie eine Operation. "Bei einer begrenzten Anzahl von Metastasen kann die Strahlentherapie durchaus zu einem Langzeitüberleben führen", so Combs.

Doch auch hier müssten die Voraussetzungen stimmen. Nach Angaben von Combs benötigt man daher exakte und präzise Informationen über die Größe und Ausbreitung der Metastasen.

Erst wenn diese Informationen belegten, dass die Strahlentherapie eine Erfolgschance habe, könne die Behandlung auch durchgeführt werden. (eb)

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