Kommentar zur Gentherapie
Mit eigenen Waffen schlagen
Schon seit Anfang der 1980er-Jahre versucht man in der Krebsbekämpfung, dem unterdrückten Immunsystem von Tumorpatienten mit immunologischen Mitteln auf die Sprünge zu helfen.
Damals wurden die T-Lymphozyten der Patienten aus dem Blut gesammelt, im Reagenzglas durch ein bestimmtes Zytokin "scharf" gemacht und dann reinfundiert. Leider ist dieses Verfahren zu toxisch und zu unspezifisch. Dennoch galten die ersten kleinen Erfolge als Sensation.
Mit Blick auf die atemberaubende Entwicklung der Molekulargenetik konnten sich die Krebsforscher damit nicht zufriedengeben. Die Wissenschaftler beherrschen die Genchirurgie inzwischen so gut, dass sie Strukturen auf der Zelloberfläche nach Belieben verändern können.
Und weil die Forscher zudem einen guten Einblick in das Zwiegespräch zwischen Immunzellen und Tumorzellen haben, gelingt es ihnen, genetisch veränderte Abwehrzellen gezielt auf die Tumorzellen zu hetzen - mit Erfolg, wie sich jetzt bei Patienten mit Leukämie gezeigt hat.
Die Krebspatienten sind zwar durch die Therapie mit eigenen genetisch veränderten Immunzellen nicht geheilt. Sie sind jedoch einer weiteren Option konventioneller Therapiemaßnahmen zugänglich. Ein Erfolg, von dem man vor drei Dekaden nur träumen konnte.
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