Nachtdienste wirken sich aus wie Alkohol im Blut

PROVIDENCE (ug). Vier Wochen Dienst in der Klinik mit vielen Nachtdiensten beeinträchtigt Aufmerksamkeit und Fahrtüchtigkeit von Ärzten genauso oder mehr wie eine Alkohol-Konzentration von 0,05 Prozent im Blut. Das haben Wissenschaftler der Brown Medical School in Providence im US-Staat Rhode Island herausgefunden.

Veröffentlicht:

34 Pädiater (Durchschnittsalter 28,7 Jahre) mußten Aufmerksamkeitstest machen und 30 Minuten an einem Fahrsimulator absolvieren (JAMA 294, 2005, 1025).

Sie wurden viermal getestet: nach vier Wochen "leichtem Dienst", bei dem sie etwa 44 Stunden in der Woche gearbeitet und kaum Nachtdienste gemacht hatten. Dann bekamen sie Wodka und mußten die Tests nochmal machen.

Die dritte Sitzung geschah nach vier Wochen "schwerem Dienst", bei dem sie 80 bis 90 Stunden pro Woche gearbeitet, alle paar Tage einen Nachtdienst gemacht und dann 34 bis 36 Stunden durchgearbeitet hatten. Dann tranken sie Tonic-Wasser als Placebo und machten die Tests ein letztes Mal.

Die Ergebnisse: Nach schwerem Dienst waren die Testergebnisse gleich schlecht wie nach leichtem Dienst plus Alkohol. Die Geschwindigkeit allerdings konnten die Ärzte dann noch schlechter kontrollieren.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!