Neue Therapie-Option gegen Knochenmarkveränderungen

BERLIN (sh). Für Patienten mit myelodysplastischen Syndromen (MDS) gibt es mit Azacitidin eine neue Therapie-Option. Die Arznei ist für Hochrisiko-Patienten zugelassen.

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Die Zulassung beruht nach Angaben von Professor Norbert Gattermann aus Düsseldorf unter anderem auf den Daten der AZA-001-Studie mit 358 Patienten. Es handelt sich um die größte internationale randomisierte Phase-III-Studie, die bisher mit Hochrisiko-MDS-Patienten gemacht wurde, wie der Onkologe bei einer Veranstaltung von Celgene in München berichtete. Die Patienten hatten ein hohes Risiko für eine akute myeloische Leukämie oder zu sterben.

Patienten, die mit dem Orphan Drug Azacitidin (Vidaza®) behandelt wurden, lebten um neun Monate länger - statt 15 Monate mehr als 24 Monate. Vergleichsgruppe waren Patienten mit "best supportive care" (BSC) und niedrig dosiertem Cytarabin oder BSC und Standardchemotherapie. Darüber hinaus wurde der Anteil der Patienten, die nach zwei Jahren noch lebten, von 26 auf 51 Prozent verdoppelt.

45 Prozent der Patienten, die zuvor Bluttransfusionen benötigten, brauchten zudem durch die Azacitidintherapie keine Transfusionen mehr. Um für Patienten den größten Vorteil zu erzielen, solle die Azacitidin-Therapie bei fehlender Krankheitsprogression fortgesetzt werden, betonte Gattermann. Seinen Angaben zufolge beruht die Wirkung des Medikamentes unter anderem darauf, dass stumm geschaltete Gene in blutbildenden Zellen wieder angeschaltet werden und sich so die Blutbildung wieder normalisiert.

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