Neues Endoskop bringt Diagnostik und Therapie in den Dünndarm

WIESBADEN (mal). Mit der Doppel-Ballon-Enteroskopie hält jetzt eine neue Endoskopie-Technik in Deutschland Einzug. Mit dieser Technik ist es erstmals möglich, nicht-invasiv den ganzen Dünndarm zu inspizieren und gleichzeitig therapeutisch zu intervenieren. Interessant ist das Verfahren etwa bei unklaren gastrointestinalen Blutungen.

Veröffentlicht:

Zur Inspektion des ganzen Dünndarms mit gleichzeitiger Option zur Therapie war bisher eine intraoperative Enteroskopie mit Laparotomie nötig. Zu den ersten Kollegen in Deutschland, die jetzt die neue Endoskopie-Technik anwenden, gehören die Ärzte um Professor Christian Ell an den Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden.

Verwendet wird ein Videoendoskop mit Arbeitskanal und flexiblem Übertubus. Zwei - entweder gleichzeitig oder nacheinander - aufgeblasene Ballons am Endoskop und am Übertubus ermöglichen eine raupenartige Bewegung des Geräts, wie Privatdozentin Dr. Andrea May der "Ärzte Zeitung" gesagt hat.

Vier Meter Darm werden in Abschnitten von jeweils maximal 40 cm untersucht. Inspizierte Darmteile werden auf dem Übertubus zusammengeschoben, gerafft. Ist der Dünndarm mehr als vier Meter lang, kann der distale Darmabschnitt in einer zweiten, dann rektalen Untersuchung, inspiziert werden.

In Wiesbaden sind schon über 100 Patienten mit der Doppel-Ballon-Enteroskopie untersucht worden, etwa jeder zweite wegen unklarer gastrointestinaler Blutungen. Häufig würden bei ihnen Angiodysplasien entdeckt, so May. Dann sei im gleichen Untersuchungsgang auch eine Therapie möglich.

Lesen Sie dazu auch: Wie eine Raupe bewegt sich das Endoskop im Dünndarm

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Früherkennung neu gedacht

Neue Idee fürs Darmkrebs-Screening: Die Toilette schlägt Alarm

Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt

Leberzirrhose: TIPS in Grenzsituationen nutzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Arztgehälter

Angestellte Ärzte in Praxen verdienen besser auf dem Land

Ausweitung beschlossen

Liposuktion bei Lipödem wird GKV-Leistung in allen Stadien

Adipositas und kardiovaskuläre Erkrankungen

Wie Ärzte klinische Komplikationen bei HIV in den Griff bekommen

Lesetipps
Mit der elektronische Patientenakte laufen die Arbeitsabläufe in der Praxis effizienter ab, weiß Diabetologin Karina Pate. (Symbolbild)

© picture alliance / ZB | Patrick Pleul

ePA-Einsatz in der Diabetesversorgung

Welchen Mehrwert eine diabetologische Schwerpunktpraxis in der ePA sieht

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung