Neues Verfahren erlaubt exakte Dosierung von Hormon-Arznei

BERLIN (gvg). Eine neue Technik für die Herstellung von Hormonpräparaten zur Behandlung infertiler Paare ermöglicht es, das follikelstimulierende Hormon (FSH) präziser zu dosieren. Seit kurzem steht ein derartiges Präparat auch als Pen für die Eigentherapie zur Verfügung.

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Gentechnisch hergestelltes, follikelstimulierendes Hormon (rFSH oder Follitropin alpha) fördert den Eisprung und wird daher bei einem Großteil der reproduktionsmedizinischen Behandlungen angewendet. "Entscheidend für den Erfolg einer Follitropin-Therapie bei Paaren mit Kinderwunsch ist unter anderem die exakte Dosierung des Hormons", sagte Professor Mathias Gysler vom Credit Valley Hospital in Mississauga in Kanada in Berlin.

Die Realität sieht jedoch noch anders aus: "Die Konzentration des FSH in Hormonpräparaten wird meist mit einem viel zu ungenauen Bioassay bestimmt", so Gysler beim Kongreß der Europäischen Gesellschaft für menschliche Fortpflanzung und Embryologie. Dadurch liege die tatsächliche Dosis in einem Follitropin-Präparat bis zu 25 Prozent über oder unter der auf dem Etikett angegebenen Dosis.

Mit der sogenannten "Filled-by-mass"-Technologie (FbM), bei der mit einem Chromatographen die Masse, nicht die Aktivität des Hormons gemessen wird, gelinge dagegen eine bis auf zwei Prozent exakte Dosierung, so Gysler bei einer von Serono unterstützten Veranstaltung. Das Unternehmen bietet ein Follitropin alpha (FbM)-Präparat mit dem Namen GONAL-f® (FbM) an. Es ist in Deutschland seit April auch als Pen für die s.c. Injektion erhältlich.

"Die einfache Handhabung in Verbindung mit der präziseren Dosierung erhöht die Compliance der Paare, weil weniger Dosisanpassungen nötig werden. Die Zahl der nötigen Behandlungstage wird so verringert", so der australische Reproduktionsmediziner Dr. Ric Porter.

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