Umweltbundesamt

Plastikpartikel in Kosmetika belasten Umwelt

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BERLIN. Das Umweltbundesamt (UBA) warnt vor Risiken für Umwelt und Gewässer durch die Verwendung von Plastikpartikeln in Hautcremes, Peelings, Duschgels und Shampoos.

"Mikroplastik ist Teil eines globalen Umweltproblems", sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger der dpa. So gelangten winzige Plastikabfälle in die Umwelt. "Wir brauchen viele unterschiedliche Maßnahmen, je nach Region und Stand der Abfallentsorgung."

Laut UBA werden bundesweit rund 500 Tonnen Mikroplastik jährlich in Kosmetika eingesetzt. Oft können die winzigen Teilchen von Kläranlagen nicht vollständig herausgefiltert werden und werden weiter transportiert.

Die Grünen-Bundestagsfraktion fordert daher einen Ausstieg aus der Verwendung von Mikroplastik in Kosmetika und Reinigungsmitteln. Die Partei betont in einem Antrag, Granulatkügelchen würden bewusst Kosmetika und Körperpflegeprodukten wie Peelings oder Zahnpasta beigefügt.

Nach Gebrauch landeten die Minipartikel im Abwasser, ein Teil gelange in die Flüsse und ins Meer. Der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Peter Meiwald, betonte: "In der Umwelt ist jetzt schon viel zu viel Plastik." Die Kosmetikindustrie müsse dringend in die Verantwortung genommen werden.

Das Bundesumweltministerium teilte mit, man führe seit 2013 Gespräche mit den Herstellerfirmen und deren Verbänden über einen raschen Ausstieg aus der Verwendung von Mikroplastik in Kosmetik. (dpa)

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Kommentare
Dr. Christoph Luyken 29.01.201514:02 Uhr

Eile geboten

Es ist höchste Zeit, daß der Verwendung solcher Mikrogranulate ein Riegel vorgschoben wird, weil die Folgen für die Fauna gravierend sind.
Die Ächtung und ein zu erlassendes Verbot von Kosmetika, die diese Materialien enthalten ist umso wünschenswerter, als daß für deren Verwendung keinerlei Notwendigkeit besteht (Peelings sind ein typisches Beispiel für ein Produkt, das nur für die Vermarktung erfunden wurde und für das erst eine künstliche Nachfrage geeschaffen werden mußte...).

Schwieriger ist es bei der Zahnpasta, denn bei der Zahnreinigung sind Kunststoffgranulate wesentlich besser geeignet als mineralische Schleifkörper, weil letztere den Zahnschmelz angreifen. Vermutlich ist es aber so, daß Zahnpasta aber nur einen verschwindend kleinen Anteil an der Gesamtmenge des ins Abwasser geratenden Mikroplastiks darstellt, so daß diese vernachlässigt werden könnte.

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