Profi erklärt Sohn Asthmaspray - positiv getestet!

NEU-ISENBURG (Smi). Es ist ein einmaliger Vorgang im deutschen Sport: Ein Fußball-Profi demonstriert seinem Sohn in der Nacht die Handhabung eines Asthma-Sprays und wird am nächsten Tag im Spiel positiv getestet. Er wird zehn Wochen gesperrt und seinem Verein der Sieg aberkannt, weshalb der Abstieg nun unabwendbar scheint.

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Protagonist ist der slowenische Nationalspieler Senad Tiganj, der in der 2. Bundesliga für Rot-Weiß Erfurt stürmt. Sein sechsjähriger Sohn Ervin erlitt in der Nacht vom 5. auf den 6. April einen schweren Asthmaanfall. Um ihm die Angst vor dem Asthmaspray zu nehmen, nahm Tiganj selbst zwei, drei Hübe.

Beim Spiel gegen Unterhaching, das Erfurt 2:0 gewann, mußte Tiganj zur Dopingkontrolle und wurde positiv auf den Beta-2-Agonisten Fenoterol getestet. Da alle Beta-2-Agonisten im Profisport grundsätzlich verboten sind und nur mit einer ärztlich begründeten Ausnahmeregelung inhaliert werden dürfen, erfolgte die Sperre durch das DFB-Sportgericht zwangsläufig.

Dessen ungeachtet hat der Fall eine Grundsatz-Debatte entfacht. Vor allem wird die Frage diskutiert, ob ein Verein aufgrund des fahrlässigen Verhaltens eines seiner Spieler (denn so ist Tiganjs Verstoß gewertet worden) am grünen Tisch mit Punktabzug bestraft werden darf. Rot-Weiß Erfurt hat sich rechtliche Schritte vorbehalten.

Angezweifelt wird darüber hinaus, ob ein Beta-2-Agonist überhaupt leistungssteigernd wirkt.

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