Richtlinie für Patienten mit Gelenkschmerzen

BERLIN (ner). Die "Initiative gegen den Schmerz" hat jetzt ein Positionspapier vorgestellt, das Patienten über den Gebrauch von Analgetika bei Schmerzen im Stütz- und Bewegungsapparat informiert.

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Ziel ist, der Verunsicherung vieler Menschen entgegenzuwirken und die Versorgung von Schmerzkranken zu verbessern. Die vielen Stellungnahmen von Zulassungs- und Kontrollbehörden zu traditionellen NSAR (tNSAR) und Coxiben hätten sowohl Ärzte als auch Patienten verunsichert. Diese Ansicht äußerten Kollegen beim Deutschen Kongreß für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin.

Deshalb hatten unter anderen Fachgesellschaften, Berufsverbände, die Deutsche Schmerzhilfe sowie die Barmer Ersatzkasse bereits im Dezember 2005 eine Stellungnahme für Ärzte veröffentlicht. Dieses Positionspapier ist jetzt auch in einer Version für Patienten erschienen und kann bei der Initiative angefordert werden. Autoren sind der Rheumatologe Dr. Wolfgang Bolten aus Wiesbaden, der Pharmakologe Professor Kay Brune aus Erlangen und der Orthopäde Professor Josef Zacher aus Berlin sowie ein Gremium von 13 weiteren Experten.

Einerseits erhalten nur knapp ein Drittel der Menschen mit Gelenkschmerzen ein Schmerzmittel, wie die Herner Arthrose Studie (HERAS) ergab. Das trifft auch für 20 Prozent der Patienten zu, die in den zwölf Monate vor der Befragung schwere oder sehr schwere Schmerzen hatten.

Andererseits treten bei fünf Prozent der Patienten während einer Analgetika-Therapie unerwünschte gastrointestinale Wirkungen auf. 15 Prozent der Patienten setzten die Medikamente ab, wenn sie nicht wirken. In HERAS wurden 8000 Herner Bürger über 40 zu Gelenkproblemen befragt.

Die "Initiative gegen den Schmerz", deren Schirmherrin die Schauspielerin Senta Berger ist, will erreichen, daß behandelnde Ärzte und Patienten gemeinsam eine Risiko-Nutzen-Abschätzung vornehmen. Brune: "Die Patienten müssen wissen, welche Schmerzmittel sie nehmen können, und sie müssen wissen, daß nicht alles gleich wirksam ist!"

Die Version des Positionspapiers für Ärzte ist auf der Webseite www.stark-gegen-schmerz.de - der Homepage der Initiative - verfügbar. Dort oder unter der Telefonnummer 08 00 / 73 89 89 0 kann auch die kostenlose Version für Patienten angefordert werden.

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