Sklerodermie bringt Verdauung durcheinander

WIEN (grue). Beim Stichwort Sklerodermie wird meist an Haut- und Lungenveränderungen gedacht, weniger an eine Beteiligung der Verdauungsorgane. Dabei können Schluckstörungen und Sodbrennen Frühzeichen der Erkrankung sein.

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Darauf hat Professor James Seibold von der Uni von Michigan in Ann Arbor beim Rheumatologie-Kongreß in Wien hingewiesen. Frühe Sklerodermie-Symptome sind Duchblutungsstörungen an Händen und Füßen, Hautverhärtungen sowie Beschwerden im oberen Magen-Darm-Trakt.

Bis zu 90 Prozent der Patienten berichteten im weiteren Krankheitsverlauf über Motilitätsstörungen und Malabsorption, so Seibold. Ursache dafür sei ein gestörtes autonomes Nervensystem, das die glatte Muskulatur schwäche. "Die Muskelatrophie beginnt im Ösophagus und setzt sich langsam über den Magen bis zum Dünn- und Dickdarm fort", so Seibold.

Folge seien Resorptionsstörungen mit Blähungen und Durchfällen, gelegentlich auch ein Ileus. "Die Darmflora ist oft verändert, weil Bakterien aus dem Dickdarm in den relativ unbeweglichen Dünndarm einwandern", so Seibold.

Gegen Durchfall helfe eine Antibiose, etwa mit Amoxicillin, Ciprofloxacin oder Metronidazol, und zur Stabilisierung der Bakterien-Flora empfehle er probiotischen Joghurt, so Seibold. Kaum aufhalten ließen sich Veränderungen im Ösophagus. Infolge der Refluxösophagitis könnten Strikturen auftreten; auch ein Barrett-Epithel sei möglich. Deshalb seien regelmäßige Kontrollen nötig.

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