Sondennahrung gibt es weiter auf Kassenrezept

BERLIN/KÖLN (HL). Die Richtlinie zur enteralen Ernährung bleibt weiterhin in Kraft. Das Sozialgericht Köln hat es abgelehnt, die Richtlinie, die das Bundesgesundheitsministerium für eine umstrittene Regelung des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) getroffen hatte, wieder außer Kraft zu setzen. Enterale Ernährung kann daher weiter auf Kassenrezept verordnet werden.

Veröffentlicht:

Der Hintergrund: Nach jahrelangem Streit darum, ob und in welchem Umfang die Krankenkassen enterale Ernährung bezahlen müssen, hatte das Bundesgesundheitsministerium im April 2005 auch die dritte Richtlinie des Bundesausschusses beanstandet und ersatzweise eine eigene, wesentlich einfachere Richtlinie verbindlich gemacht. Hierzu vertrat der GBA die Auffassung, das Ministerium habe seine Befugnis überschritten und greife in die Fachkompetenz des Gremiums ein.

In erster Instanz war der Bundesausschuss vor dem Sozialgericht Köln in einem Punkt erfolgreich: Die Beanstandung der GBA-Richtlinie durch das Ministerium war nach Auffassung der Sozialrichter rechtswidrig. In diesem Punkt wird das Verfahren nun in den nächsten Instanzen weitergeführt, es ist also noch nicht rechtskräftig.

Das Sozialgericht ging jedoch nicht so weit, der Forderung des Bundesausschusses nach Aufhebung der Ministeriums-Richtlinie zu folgen. Für Ärzte bedeutet dies, dass enterale Ernährung in dem gewohnten Umfang weiterhin auf Kassenrezept verordnet werden kann.

Mehr zum Thema

Rat vom gastroenterologischen Kollegen

Chronische Verstopfung: „Versuchen Sie es mit grünen Kiwis!“

US-Ernährungsanalyse

Viel pflanzliche Nahrung, seltener Prostatakrebs-Progression

Maßnahmen wirken

Zuckersteuer: Briten nehmen weniger Zucker zu sich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter