Ultraschall statt Op bei Pseudarthrosen?

BERLIN (gvg). Sind hochenergetische Ultraschallwellen eine Alternative zur Op bei Patienten mit Pseudarthrose? Münchener Sportorthopäden sagen mit Einschränkungen: ja. Sie haben zwischen 1998 und 2003 bei 77 Patienten auf eine Revisions-Op verzichtet und damit gute Erfahrungen gemacht.

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Pseudarthrosen (Scheingelenke) sind Folge einer nicht optimalen Heilung eines Knochenbruchs und entstehen oft an langen Röhrenknochen. In ihrer retrospektiven Studie evaluierten die Münchener Orthopäden um Dr. Mark Henne vom Klinikum rechts der Isar 77 Patienten mit Pseudarthrosen, die sie nicht operativ, sondern mit extrakorporaler Stoßwellentherapie behandelt hatten. Zuvor hatten die Patienten im Schnitt 14 Monate Beschwerden. Sie erhielten zwei bis drei Schallbehandlungen im Abstand von je sechs Wochen. Nachuntersucht wurde drei und sechs Monate nach der letzten Therapie.

Mit dem Ergebnis sind die Ärzte zufrieden: "Nach drei Monaten zeigte sich fast bei der Hälfte der Patienten eine komplette Verknöcherung der Pseudarthrose. Nach sechs Monaten waren über 70 Prozent der Pseudarthrosen knöchern durchbaut", so Henne auf dem Deutschen Orthopädenkongreß in Berlin.

Nur bei einem Viertel der Patienten änderte sich nichts. Statistiken für operative Revisionseingriffe gäben Erfolgsquoten um 90 Prozent an, betonte Henne. Er sieht die Stoßwellentherapie deswegen als Alternative vor allem für Patienten mit hypertrophen Pseudarthrosen und radiologischer Dislokation von weniger als fünf Millimetern.

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