Vorteile für Topotecan bei Ovarial-Ca-Rezidiv

HAMBURG (awa). Trotz radikaler Op und Chemotherapie mit Carboplatin und Paclitaxel bekommen die meisten Frauen mit Ovarial-Ca ein Rezidiv. Tritt das Rezidiv bereits innerhalb von einem Jahr nach der Primärtherapie auf, verlängert eine Monotherapie mit dem Topoisomerase-I-Hemmer Topotecan im Vergleich zum Alkylanz Treosulfan signifikant die Überlebensrate.

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Tritt eine Ovarial-Ca-Rezidiv mehr als sechs Monate nach der Primärtherapie auf, wird oft nochmals mit Platin behandelt. Tritt das Rezidiv früher auf, gibt es keine Standardtherapie, wie Professor Werner Meier aus Düsseldorf bei einem Gynäkologen-Kongreß in Hamburg gesagt hat. Das hat die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie zu einer Phase-III-Studie bewogen. Erstmals wurden die beiden Zytostatika Topotecan (Hycamtin®) und Treosulfan bei Frauen mit Ovarial-Ca-Rezidiv nach Behandlung mit Platin und Paclitaxel verglichen.

356 Frauen mit einem Rezidiv innerhalb von zwölf Monaten nach Primärtherapie oder erneuter Platintherapie erhielten entweder Topotecan oder Treosulfan, wie Meier bei einem Symposium von GlaxoSmithKline berichtet hat. Trat das Rezidiv zwischen sechs und zwölf Monaten nach der Ersttherapie auf, profitierten die Frauen von der Topotecan-Therapie: Die Gesamtüberlebenszeit betrug im Median 15,9 Monate, mit Treosulfan 13,6 Monate. Progressionsfrei lebten die Frauen mit Topotecan im Median 6,6 Monate und mit der Vergleichssubstanz 4,9 Monate. 35 Prozent der Frauen sprachen auf Topotecan an (24 Prozent mit Treosulfan).

Beide Therapien waren Meyer zufolge gut verträglich, allerdings verursachte Topotecan häufiger Alopezie und war stärker hämatotoxisch. Aufgrund dieser Ergebnisse empfahl Meyer, daß Topotecan beim Rezidiv sechs bis zwölf Monate nach Primärtherapie bevorzugt eingesetzt werden sollte.

Bei Patientinnen, die bereits innerhalb der ersten sechs Monate ein Rezidiv bekamen, war die Ansprechrate mit Topotecan ebenfalls höher, und die progressionsfreie Zeit war länger. Dies müsse jedoch noch in weiteren Studien bestätigt werden. In der Third-Line-Therapie zeigte sich kein Unterschied in der Gesamtüberlebenszeit bei den beiden Studiengruppen. Deshalb empfahl Meyer, in dieser Situation Treosulfan aufgrund des günstigeren Nebenwirkungsprofils zu verwenden.

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