Wer abspeckt, kann Diabetes vorbeugen

BERLIN (dru). Sieben Prozent der Normalgewichtigen und 27 Prozent der Übergewichtigen haben nach Studienergebnissen ein metabolisches Syndrom. Das gemeinsame Auftreten von Zucker- und Fettstoffwechselstörungen sowie Hypertonie erhöht jedoch das Herz-Kreislauf-Risiko erheblich. Daran hat Privatdozent Dr. Stephan Jacobs von der Albert-Schweitzer-Klinik Königsfeld erinnert.

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Insofern müsse es vorrangiges Therapieziel sein, das Körpergewicht zu reduzieren und die körperliche Aktivität zu erhöhen, sagte Jacobs bei einem Symposium des Unternehmens Hoffmann-La Roche in Berlin.

In der Xendos-Studie, der nach Angaben von Jacobs größten und längsten Interventionsstudie mit einem Anti-Adipositum, wurde die Effizienz und Sicherheit der Therapie mit dem Lipase-Hemmer Orlistat (Xenical®) über vier Jahre belegt.

In dieser und weiteren Studien mit über 30 000 Patienten, erhielten alle Teilnehmer eine hypokalorische Kost sowie eine Lebensstil-Beratung und darüber hinaus entweder Placebo oder Orlistat. Bei den Patienten der Verum-Gruppe war die Gewichtsreduktion deutlich stärker als in der Placebo-Gruppe (6,9 kg versus 4,1 kg). Außerdem war die Neuerkrankungsrate an Typ-2-Diabetes mit Orlistat signifikant verringert (19 Prozent versus 29 Prozent).

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Es ließen sich positive Effekte auf die Regulierung von Lipid- und Blutdruckwerten nachweisen. In allen Studien, so Jacobs, finde man unter Orlistat darüber hinaus Effekte, die möglicherweise unabhängig von der Gewichtsreduktion eine Verbesserung der Blutfettwert-Profils, der Endothelfunktion sowie der Insulinsensitivität aufweisen.

Jacobs schlußfolgerte: "Aufgrund der erheblichen Gefährdung der Patienten mit Adipositas, besonders bei Vorliegen des Metabolischen Syndroms, müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um frühzeitig zu intervenieren."

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