Unterstützungsprogramm

800 Millionen Euro fließen an Kliniken in Niedersachsen

Jeder zehnte Euro aus dem Unterstützungspaket des Bundes für Krankenhäuser fließt nach Niedersachsen. Beim Krankenhausgipfel des Landes ging es unter anderem darum, ob das Geld reicht.

Veröffentlicht:
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist eines der profiliertesten Krankenhäuser in Niedersachsen (Archivbild). Wie das Geld aus dem Unterstützungspaket des Bundes unter den Kliniken des Landes verteilt wird, ist noch offen.

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist eines der profiliertesten Krankenhäuser in Niedersachsen (Archivbild). Wie das Geld aus dem Unterstützungspaket des Bundes unter den Kliniken des Landes verteilt wird, ist noch offen.

© Julian Stratenschulte / dpa

Hannover. Rund 800 Millionen Euro erhalten die niedersächsischen Krankenhäuser aus dem acht Milliarden Euro schweren Unterstützungspaket des Bundes. Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) sagte auf dem zweiten niedersächsischen Krankenhausgipfel am Donnerstag in Hannover den Kliniken des Landes „Unterstützung in schwerer Lage“ zu. Die Krankenhausgesellschaft des Landes fragt allerdings, „inwieweit das Volumen des angekündigten Hilfspaketes ausreichen wird“, wie sie nach dem Gipfel am Donnerstag mitteilte.

„Ich setze mich auf Bundesebene dafür ein, dass wir nun sehr schnell Klarheit darüber erhalten, nach welchen Kriterien das Geld verteilt werden soll und dass es dann auch möglichst schnell bei den Krankenhäusern ankommt. Dieser dringende Wunsch wurde heute von allen Anwesenden geteilt“, sagte Behrens.

Die Gasspeicher in Deutschland seien zwar zu 95,5 Prozent gefüllt, aber trotzdem sei die Lage angespannt, betonte Energieminister Christian Meyer (Grüne). „Wir können noch keine Entwarnung geben, sondern rufen erneut alle Menschen, Unternehmen und Institutionen auf, noch mehr Gas zu sparen“, so Meyer. „Denn das von der Bundesnetzagentur ausgegebene Ziel, den Gasverbrauch um mindestens 20 Prozent zu reduzieren, ist der zentrale Baustein, um die Lage weiterhin stabil zu halten und gut durch den Winter zu kommen.“

NKG: Weitere Mittel sind nötig

Helge Engelke, Verbandsdirektor der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft, begrüßte die Zusage, wandte aber ein, dass vermutlich zusätzliche Unterstützung nötig sei, „da es neben den Kostensteigerungen für Energie weitere Sachkostenbelastungen durch die insgesamt hohe Inflation unter anderem bei Medizinprodukten, Lebensmitteln und vielen Dienstleitungen gibt“, so Engelke.

Den Krankenhausgipfel bewertete Engelke verhalten positiv. „Was die Ministerin leisten konnte, hat sie geleistet“, sagte Engelke der „Ärzte Zeitung“. Nun sei der Bund am Zug. Engelke mahnte darüber hinaus eine schnelle und unbürokratische Umsetzung der Unterstützung an.

Investitionsstau: Das Land ist am Zug

Abgesehen von der Energiekostenhilfe mahnt Engelke die Erhöhung der Investitionskostenzuschüsse durch das Land an. „Der Investitions-Stau der Niedersächsischen Kliniken beträgt derzeit rund 2,5 Milliarden Euro“, so Engelke zur „Ärzte Zeitung“. Das Land investiert derzeit 250 Millionen Euro pro Jahr in seine Krankenhäuser.

Auf dem Krankenhausgipfel trafen sich Behrens und Meyer mit Vertreterinnen und Vertreter der Krankenhäuser, der Krankenkassen und der Kommunen. (cben)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt