Die frühe Nutzenbewertung ist Realität. Jetzt lautet die spannende Frage: Wie werden daraus Erstattungsbeträge 'abgeleitet'? Die hohe Kunst der Verhandlung ist gefragt - mit einem fairen Interessenausgleich am Ende. Gelingt das nicht, haben auch Patienten das Nachsehen.
Von Januar bis Oktober vergangenen Jahres sind in Deutschland nach Angaben des Branchenverbandes Pro Generika 1206 neue Nachahmerpräparate auf den Markt gekommen.
Pirfenidon, ein Mittel für Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose, ist das erste nach AMNOG beurteilte Orphan Drug. 'Kein Zusatznutzen belegt' war dabei das Urteil des IQWiG. Der BPI kritisiert diese Bewertung.
Das IQWiG sieht für Linagliptin nach der frühen Nutzenbewertung gemäß AMNOG keinen belegten Zusatznutzen. Boehringer Ingelheim und Lilly widersprechen. Der Streitpunkt: Die für Linagliptin gewählte Vergleichstherapie.
Der biotherapeutische Auftragsfertiger und -entwickler CMC Biologics meldet den Erhalt eines europäischen Patents, das sich auf ein Verfahren zur Verbesserung der Produktivität in den Bereichen mikrobielle Fermentation und Säugetierzellkulturen bezieht.
Der Medizintechnikverband BVMed schaltet sich in die Diskussion um minderwertige Brustimplantate ein. Er warnt vor einem reinen Preisfokus bei der Auswahl der Produkte. Die Qualitätsstandards seien gefährdet, wenn sich alles nur um den Preis drehe.
Abirateron punktet bei Männern mit metastasiertem hormonrefraktärem Prostata-Ca, für die Docetaxel keine Option mehr ist, so das IQWiG. Es gebe Hinweise auf höhere Lebenserwartung und verzögerte Krankheitsfolgen.
Zwei Milliarden Euro könnte die frühe Nutzenbewertung bei den Arzneien einsparen. Die Industrie fürchtet um ihre Innovationen. Im Interview spricht Gesundheitsminister Daniel Bahr über Chancen, neidische Blicke und die Apotheke der Welt.
Im laufenden Jahr könnten mehr als 20 neue Medikamente auf den deutschen Markt kommen, lautet die Prognose des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (vfa).