Manche Ärzte, die ein neues Bundestagsmandat anstreben, haben dafür beste Chancen – andere müssen bangen. Aber dann gibt es vielleicht indirekte Hilfe durch den möglichen Misserfolg der kleinen Parteien.
Die Wahlprogramme der Parteien sind auf dem Markt. Die SPD setzt in der Gesundheitspolitik das Programm „Lauterbach“ fort. Die Union läuft Innovationen in der Hausarztpraxis hinterher. Und die Grünen formulieren banal – aber bedenkenswert.
Petra Köpping (SPD) ist alte und neue auch für Gesundheitspolitik zuständige Sozialministerin in Sachsen. Sie wird erstmals stellvertretende Ministerpräsidentin im Freistaat werden.
Weniger Papierkram, mehr Sprechstunden: Auf diese Formel lässt sich die Wahlbotschaft von Bündnis 90/Die Grünen an die niedergelassenen Ärzte bringen. Der Virchowbund wittert Realitätsverweigerung.
In ihrem Wahlprogramm betont die FDP die Bedeutung der freien Berufe und der Selbstverwaltung. Für Versicherte, die digitale Gesundheitsanwendungen nutzen, haben sie eine Überraschung.
Kanzler Olaf Scholz hat die Abstimmung zur Vertrauensfrage wie beabsichtigt verloren. Die Themen Gesundheit und Pflege kamen in seiner Bundestagsrede nur am Rande vor.
Nach dem Wunsch der Sozialdemokraten soll es eine „Termingarantie“ in der ambulanten Versorgung geben - eine Idee, die aus Sicht der KBV völlig abwegig ist.
Die Linke sieht das Gesundheitssystem in einem katastrophalen Zustand. Bei der ambulanten ärztlichen Versorgung will die Partei die Kommunen in die Pflicht nehmen – und bei der Finanzierung die Privaten an die Kandare.
Wartezeiten für Patienten treiben CDU und CSU um, wie ein Blick ins Wahlprogramm zeigt. Die Praxisteams sollen daher – befreit von Bürokratie – die Patienten besser durch stärker koordinierte Behandlungsabläufe steuern.
Die SPD hat in ihrem Wahlprogramm einen fortgeschrittenen Entwurf eines „Regierungsprogramms“ lanciert. Gesundheitsminister Lauterbachs Handschrift bleibt erkennbar. Kassenärzte sollen damit zu einer Termingarantie verpflichtet werden.