Kritik am Klinik-Transparenzverzeichnis

Hartmannbund: „Vereinnahmung des IQTIG ist übergriffig“

Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen soll künftig Informationen zu Kliniken auswerten und dem Bundesgesundheitsministerium schicken. Für den Hartmannbund ist das eine Kampfansage an die Selbstverwaltung.

Veröffentlicht:

Berlin. Der Hartmannbund kritisiert die im Krankenhaustransparenzgesetz „vorgesehene Vereinnahmung“ des Institutes für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) in einer Mitteilung von Mittwoch als „übergriffig“.

Laut Gesetz soll das IQTIG Krankenhäuser-Angaben zu Leistungen, Diagnosen und Prozeduren der einzelnen Klinikstandorte sowie Daten zu Pflegepersonal und ärztlichem Personal auswerten und dem Bundesgesundheitsministerium zur Veröffentlichung zur Verfügung stellen. Das IQTIG wiederum bekommt nach den Plänen des BMG die Informationen vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK).

„Das ist aus meiner Sicht eine Kampfansage nicht nur an den Gemeinsamen Bundesausschuss, als Träger des IQTIG, sondern an die gesamte gemeinsame Selbstverwaltung“, sagte Professorin Anke Lesinski-Schiedat, stellvertretende Vorsitzende des Hartmannbundes. Zum wiederholten Male mache Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach damit deutlich, dass ihm die Selbstverwaltung eher eine lästige Lobby-Organisation sei als ein Partner auf Augenhöhe.

Lesinski-Schiedat: „Folge ist genau die Politik aus dem Elfenbeinturm, die wir seit Jahren von diesem Minister erleben – mit dem Preis der zunehmenden Entkoppelung von politischer Theorie und Versorgungswirklichkeit“. Die Folgen dieser Politik hätten am Schluss vor allem Patientinnen und Patienten zu tragen. (eb/kaha)

Mehr zum Thema

Dilemma mit dem Übergewicht

Dickes Stigma bei Adipositas und Diabetes

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Frau diktiert Bericht am Computer

© 3M Deutschland GmbH

Erfolgreiches Spitzen-Duo

3M und Olympus erleichtern den Dokumentationsprozess

Anzeige | 3M Deutschland GmbH
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Videosprechstunde: Der Hausärzteverband findet es gut, wenn ein größerer Anteil der Leistungen darüber erbracht werden darf als bisher. Aber bitte nicht ohne Limit!

© Monika Skolimowska / dpa / picture alliance

44. Hausärztinnen- und Hausärztetag

Keine Digitalisierung an den Hausärztinnen und Hausärzten vorbei!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Die Newsletter der Ärzte Zeitung

» kostenlos und direkt in Ihr Postfach

Am Morgen: Ihr individueller Themenmix

Zum Feierabend: das tagesaktuelle Telegramm

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gutachten des IGES-Instituts

Kassen wollen Update für die Weiterbildung Allgemeinmedizin

Lesetipps
Rita Süssmuth

© David Vogt

Interview zum Welt-Aidstag am 1. Dezember

Rita Süssmuth zu HIV: „Aids-Kranke galten als das sündige Volk“