Klinikfusion perfekt

„InnKlinikum Altötting und Mühldorf“ offiziell gestartet

Die Fusion der „Kreiskliniken Altötting-Burghausen“ und der„Kliniken Kreis Mühldorf am Inn“ in Oberbayern ist fix. Das Unternehmen „InnKlinikum Altötting und Mühldorf“ hat den Geschäftsbetrieb aufgenommen.

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Altötting. Der Zusammenschluss der kommunalen Krankenhäuser der oberbayerischen Landkreise Altötting und Mühldorf am Inn ist formell abgeschlossen. Das gaben die Kliniken bekannt.

Das neue Unternehmen, das den Namen „InnKlinikum Altötting und Mühldorf“ trägt, nahm am 1. April offiziell den Betrieb auf. Die Fusion gilt wirtschaftlich rückwirkend zum 1. Januar und umfasst die vorherigen „Kreiskliniken Altötting-Burghausen“ und die „Kliniken Kreis Mühldorf am Inn“.

Insgesamt gibt es vier Standorte: Altötting ist mit 407 Betten Schwerpunktkrankenhaus, die Klinik in Burghausen (139 Betten) ist Grundversorger, das Haus in Mühldorf am Inn (267) Grund- und Regelversorger. Zum Verbund gehört auch die Fachklinik für Geriatrie und Innere Medizin in Haag in Oberbayern, die 60 Betten umfasst.

Konzept wegen Corona-Pandemie vorübergehend geändert

„InnKlinikum Altötting und Mühldorf“ offiziell gestartet

© InnKlinikum Altötting und Mühldorf

Anlässlich der aktuellen Coronavirus-Pandemie gilt zum Start des Geschäftsbetriebs vorübergehend aber ein anderes medizinisches Konzept: Die Klinik in Mühldorf am Inn wurde zum reinen Corona-Haus umfunktioniert – also zu einem Behandlungszentrum, in dem Menschen aus beiden Landkreisen, die Verdachtsfälle sind oder an COVID-19 erkrankt sind, versorgt werden. Das Krankenhaus in Altötting übernimmt im Gegenzug in der nächsten Zeit auch die Akutversorgung der Bürger des Landkreises Mühldorf, wie es in einer Mitteilung der Kliniken heißt.

Dass man im Kampf gegen das Coronavirus eine solche Steuerung der medizinischen Versorgung vornehmen könne, sei einer der positiven Effekte des Klinik-Zusammenschlusses, betonte Vorstandsvorsitzender Dr. Simon Machnik. „Die (…) Fusion hat uns im Umgang mit Corona Chancen geboten, die vor Jahren undenkbar gewesen wären. (…) Da die strategische Planung einer Region mit mehr als 220.000 Einwohnern durch eine Klinikgruppe mit mehreren Standorten nicht sehr häufig vorzufinden ist, haben viele andere Kliniken überhaupt nicht die Gelegenheit, ein solches Konzept umzusetzen“, sagte er im Interview mit dem „Alt-Neuöttinger Anzeiger“.

Sorge vor wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise

Bange ist dem Klinik-Chef vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. „Die Bewältigung der Corona-Pandemie bedeutet für Politik, Gesellschaft und vor allem für uns Kliniken die größte Herausforderung der letzten Jahrzehnte“, sagte Machnik. Die Corona-Krise koste viel Geld und werde die Krankenhäuser in Deutschland vor erhebliche finanzielle Probleme stellen.

Um die wirtschaftlichen Folgen für die Versorger abzufedern, haben Bundestag und Bundesrat kürzlich ein Corona-Gesetzespaket verabschiedet. Allein für die Kliniken und Arztpraxen werden rund zehn Milliarden Euro an Ausgleichsgeldern bereitgestellt. Zu wenig nach Auffassung von Machnik.

„Das bis jetzt verabschiedete Paket ist leider noch nicht ausreichend und zudem so gestaltet, dass es Gewinner und Verlierer der Krise geben wird. Es wäre ein schönes Signal gewesen, wenn die Kliniken eine Einnahmensicherheit bekommen hätten, in dem Vertrauen, dass sie auch alles für eine bestmögliche Bewältigung der Krise unternehmen. Das ist leider nicht der Fall“, sagte der Klinikchef dem „Alt-Neuöttinger Anzeiger“.

Dr. Simon Machnik ist nach eigenen Angaben bis zum Herbst als Vorstandsvorsitzender des „InnKlinikums Altötting und Mühldorf“ bestellt. Im September soll ein Nachfolger diesen Posten übernehmen. Zur Vorstandschaft des neu gegründeten Kommunalunternehmens zählen außerdem Professor Michael Kraus, Dr. Wolfgang Richter und Michael Prostmeier. (ths)

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