Gestaltung der Versorgung

KV Westfalen-Lippe setzt große Hoffnungen in Physician Assistants

In einem Modellprojekt lotet die KV Westfalen-Lippe gemeinsam mit Partnern aus, wie Physician Assistants die Praxen bei der ambulanten Versorgung unterstützen können.

Veröffentlicht:

Dortmund. Der stellvertretende Vorsitzende der KV Westfalen-Lippe (KVWL) Dr. Volker Schrage geht davon aus, dass Physician Assistants (PA) in Deutschland schon bald eine sehr große Rolle spielen werden. Ihr Einsatz wird es seiner Einschätzung nach ermöglichen, in den Praxen mehr Menschen zu versorgen, als es heute möglich ist.

„Wir brauchen die PAs, um die Ärzte weiter zu entlasten, wie es in anderen Ländern heute schon üblich ist, beispielsweise in den USA und den Niederlanden“, sagte Schrage anlässlich eines Austauschtreffens von Ärztinnen und Ärzten sowie PAs, die sich an einem Modellprojekt der KVWL, der Hochschule für Gesundheit, Soziales und Pädagogik Rheine sowie der Deutschen Gesellschaft für Physician Assistants beteiligen.

Die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen

Mit dem Anfang April 2023 angelaufenen zweijährigen Projekt, an dem zehn Praxen teilnehmen, wollen die Initiatoren zeigen, wie PAs Haus- und Facharztpraxen in der ambulanten Versorgung unterstützen können. Untersucht wird, wie sich die Fachkräfte effektiv in die Praxisabläufe integrieren lassen, wie sie die Ärztinnen und Ärzte entlasten, wie weit sich der Versorgungsumfang dadurch erweitert und welche Aufgaben typischerweise an die Fachkräfte delegiert werden.

„Wir müssen die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen, daran führt in Zukunft kein Weg vorbei“, sagte Hausarzt Dr. Sebastian Hohmann bei dem Treffen. Das sei notwendig, um die Patienten in einem angemessenen Rahmen vernünftig versorgen zu können. Die gelernte MFA Isabel Gesing, die in Hohmanns Praxis als PA arbeitet, hat sich für das Studium entschieden, weil sie sich weiterentwickeln wollte. „Näher am und mit dem Patienten zu arbeiten, hat mich besonders gereizt“, berichtete sie. Wichtig ist ihr die Möglichkeit, ärztlich delegierbare Aufgaben und damit mehr Verantwortung zu übernehmen. (iss)

Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kardinalzeichen erkennen!

Neue Leitlinie: Mit drei Kriterien zur Sepsis-Diagnose?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung ist jetzt auch auf Instagram aktiv.

© prima91 / stock.adobe.com

Social Media

Folgen Sie der Ärzte Zeitung auf Instagram

Was sind die Folgene eines Medikamentenwechsels bei Psoriasis? Eien Metaanalyse gibt Aufschluss.

© Farina3000 / Fotolia

Verträglichkeit bei Medikamentenwechsel

Plaque-Psoriasis: Klassenwechsel bei Biologika klappt überwiegend gut