Modellprojekt

Physiotherapie: Thüringer FDP will Direktzugang für Patienten

Ohne Arztbesuch direkt zum Physiotherapeuten: Geht es nach der FDP-Fraktion, startet schon im nächsten Frühjahr in Thüringen ein Modellprojekt dazu.

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Erfurt. Die FDP-Fraktion in Thüringen spricht sich für den Direktzugang von Physiotherapie aus – zumindest als Modellprojekt. In einem Antrag, den sie im Landtag eingebracht hat, fordert sie, bis zum zweiten Quartal 2024 ein solches Erprobungsmodell zu initiieren. Denn die hohe Anzahl an medizinisch nicht notwendigen Patientenkontakten belaste das Gesundheitssystem zunehmend, heißt es in der Begründung.

Dabei soll der Rahmen jedoch genau abgesteckt werden. Folgende Punkte sollen erfüllt sein:

  • Unter Einbeziehung der Landesärztekammer, der KV Thüringen und der Berufsverbände der Physiotherapeuten „ist ein standardisiertes Vorgehen, beispielsweise ein Red-flag-System, für den Direktzugang der Physiotherapeuten mit klaren Vorgaben für das Screening mit transparenter Abgrenzung zwischen ärztlichen und nicht-ärztlichen Zuständigkeiten zu entwickeln“, so die FDP in ihrem Antrag.
  • Der Direktzugang sei zudem an klar umschriebene Kompetenzen und Fertigkeiten zu knüpfen. Dazu seien die derzeitigen Qualifizierungswege und Weiterbildungen der Physiotherapie weiterzuentwickeln. „In diesem Zusammenhang sind curriculare Vorgaben für eine rollout-fähige bundeseinheitliche Qualifizierung zu erstellen“, heißt es.
  • Die für den Direktzugang zugelassenen Diagnosegruppen sollen mit geeigneten Qualitätsvorgaben verknüpft werden.
  • Es soll ein Analyse-Instrument entwickelt werden, über das sich die Auswirkungen auf die Inanspruchnahme von Ärzten und Physiotherapeuten sowie auf die direkten und indirekten Kosten für die Gesundheitsversorgung ermitteln und auswerten lassen.

Voraussichtlich im Juli könnte sich der Landtag schon mit dem Antrag beschäftigen. (reh)

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