Jahresbericht 2022

Uniklinik Leipzig macht 5,4 Millionen Euro Verlust

Das Universitätsklinikum Leipzig konnte 2022 seinen Verlust gegenüber dem Vorjahr halbieren. Im kommenden Jahr drohen weitere Belastungen durch steigende Preise und Tarifanpassungen.

Veröffentlicht:
Machte aus 2022 einen Millionenverlust: Das Universitätsklinikum Leipzig

Machte aus 2022 einen Millionenverlust: Das Universitätsklinikum Leipzig

© Thorsten Schaff

Leipzig. Das Universitätsklinikum Leipzig hat das Jahr 2022 mit einem Verlust von 5,4 Millionen Euro abgeschlossen. Das geht aus dem Jahresbericht des Klinikums hervor, über den das Krankenhaus am Donnerstag informierte. Im Jahr zuvor hatte der Verlust bei 8,9 Millionen Euro gelegen. „Alle Akteure wissen, dass bei uns faktisch 'immer Licht brennt', im übertragenen wie auch im direkten Sinn“, sagte Professor Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums.

„Das gelingt dank großer Aufwände und Anstrengungen, die im aktuellen DRG-System nicht immer angemessen kompensiert werden.“ Umso wichtiger sei es daher, „dass in der aktuell von Bund und Ländern diskutierten Krankenhausreform eine gesonderte Berücksichtigung der universitären Medizin“ erfolge.

„Das ist dringend erforderlich, um zum einen die Vorhaltekosten der stets verfügbaren Fachexpertise und technischen Ausstattung abzubilden als auch die regelmäßige Modernisierung und Weiterentwicklung des Klinikums sicherzustellen“, ergänzte Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand des Krankenhauses. „Die seit langem bestehende Finanzierungslücke wird angesichts der derzeitigen allgemeinen Kostenentwicklung immer größer.“

Mit weiteren Belastungen wird gerechnet

Für 2023 gehe er davon aus, „dass die Preis- und Tarifentwicklung wirtschaftlich nochmals deutlich stärker zu Buche schlagen und das Ergebnis belasten“ werde. „Die Herausforderung, unter den aktuellen Bedingungen wirtschaftlich ausgeglichen zu arbeiten, wird weiter wachsen.“ Beide Vorstände sind dennoch überzeugt, dass es gelingen werde, weiter erfolgreich an der Zukunftsfähigkeit des Standorts zu arbeiten.

Trotz pandemiebedingter zeitweiser Einschränkungen des Regelbetriebs seien im Krankenhaus im vergangenen Jahr mit 56.484 stationären und 307.332 ambulanten Fällen mehr Patienten behandelt als 2021. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 5.683 auf 5.805, vor allem im pflegerischen Bereich, aber auch bei Ärzten und IT-Fachkräften wurde Personal eingestellt. Hinzu kämen am Standort noch 1.750 Beschäftigte an der Medizinischen Fakultät. (sve)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an