COVID-19

WHO stoppt Tests zu Hydroxychloroquin

Nach einer am Freitag publizierten kritischen Studie zur Wirkung des Malaria-Medikaments Hydroxychloroquin bei COVID-19 hat die Weltgesundheitsorganisation ihre Tests zur Wirksamkeit der Arznei vorerst ausgesetzt. Zunächst sollen möglichst viele Daten ausgewertet werden.

Veröffentlicht:
Verschiedene Präparate mit dem Medikament Hydroxychloroquin. Eine Analyse der Daten von Corona-Patienten zeigte keinen Erfolg einer Therapie mit der Substanz. Gleiches gilt wohl für Chloroquin.

Verschiedene Präparate mit dem Medikament Hydroxychloroquin. Eine Analyse der Daten von Corona-Patienten zeigte keinen Erfolg einer Therapie mit der Substanz. Gleiches gilt wohl für Chloroquin.

© Kevin E. Schmidt/Quad-City Times via ZUMA Wire/dpa

Genf. Die Malaria-Arzneien Chloroquin und Hydroxychloroquin eignen sich wohl nicht zur Behandlung von COVID-19 und könnten womöglich sogar die Todesrate erhöhen – so lautet das kritische Ergebnis einer am vergangenen Freitag publizierten Studie. Nun hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Konsequenzen gezogen und die Tests mit Hydroxychloroquin vorerst ausgesetzt. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, dass zunächst möglichst viele Daten zu diesem und dem ähnlichen Wirkstoff Chloroquin ausgewertet werden sollen.

Die Hydroxychloroquin-Tests fanden bisher im Rahmen der von der WHO geführten internationalen Studie SOLIDARITY statt. Dabei soll herausgefunden werden, ob verschiedene Medikamente gegen Malaria, HIV, Ebola und Multiple Sklerose einen Effekt gegen COVID-19 haben. Laut einer WHO-Expertin soll in einer oder zwei Wochen erneut über die Tests mit Hydroxychloroquin beraten werden. Entsprechende Chloroquin-Tests wurden in diesem WHO-Programm nicht gemacht.

Lesen sie auch

US-Präsident Donald Trump hatte Chloroquin wiederholt als Wundermittel gepriesen. Zuletzt sorgte er für Aufregung mit der Aussage, er nehme das Medikament prophylaktisch ein, um sich vor dem Virus zu schützen. Die Hoffnung, dass die Mittel zur Behandlung von COVID-19 geeignet sein könnten, beruhen bisher nur auf Zellversuchen und einigen kleineren Studien. Derzeit laufen zahlreiche klinische Studien, in denen die Wirksamkeit genauer geprüft wird. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen